Full text: Fortschritte in der Metallographie

48  Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 
2.1 Radiale Risse in Extruderendplatten 
Bei einer noch grosseren Variante von Extrudern einer anderen Baureihe kam es zu radialen Rissen 
in Diisenplatten (Bild 10). Mehrere kleine Anrisse liefen von der dussersten Formenreihe jeweils 
nach aussen (Bild 11). Ein Riss verlief jeweils bis aussen und in die Platte hinein. Dieser Riss war + 
oft klaffend. 
Bild 10: Radialer Riss bis an den Aussenrand der Platte Bild 11: mehrere Anrisse nach aussen bei Diisenformen 
Die Hirte der Platten war 52 HRC und das Gefiige normal fiir diesen Werkstoff und vergleichswei- 
se homogen. 
Bild 10: Radialer Riss bis an den Aussenrand der Platte Bild 11: mehrere Anrisse nach aussen bei Diisenformen 
Die Fraktographie der geöffneten Risse zeigte, dass die Risse von dem Diisenloch erst nach aussen 
laufen (Bild 10, von links nach rechts) und dann nach innen entsprechend den Betriebsspannungen. 
Im Betrieb wird die Platte infolge des anliegenden Innendrucks nach aussen gewölbt. Dadurch ent- 
stehen Zugspannungen in den Kerben, besonders sobald ein Riss nach aussen durchgelaufen ist. 
Die Bruchfläche ist interkristallin und zeigt keine Anzeichen von Schwingungseinwirkungen. Das 
Gefüge ist feinkörnig, homogen und unauffällig (Bild 11). Beim Bruchausgang ist ein schwacher 
interkristalliner Angriff zu erkennen. 
Fazit 
Die Risse sind ausgehend von interkristalliner Korrosion infolge von Spannungen gebrochen. Ob 
man in diesem Fall von Spannungsrisskorrosion sprechen kann ist diskutabel, da die der Anteil der 
Spannungen an der Rissentstehung sehr gross im Vergleich zu dem Korrosionseinfluss sind.
	        
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