Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 49
Die dussersten Diisendffnungen haben gemiss finite Elementberechnungen am Rissausgang keine
Han Risgen hohen Zugspannungen durch die Betriebsbelastung. Dies und das Klaffen der Risse sprechen dafiir,
teh: oy dass Umfangsspannungen vorliegen, die bei den #ssersten Kerben zu einer Zugbelastung fiihren.
SOT Kis ne Diese können beim Härten der Platten entstehen, da die äussersten Bereiche mit dünnen Wanddi-
cken als erste erkalten. Die Wärmebehandlung war auf eine Zielhärte ausgelegt und nicht auf gerin-
ge Spannungen. Diese Eigenspannungen können bei den geringen Anlasstemperaturen des
X46Cr13 nicht abgebaut werden. Es wurde der Versuch seitens der Härterei unternommen, die An-
lasstemperatur auf 500°C zu erhöhen. Dies führt bei diesem Werkstoff jedoch zu einer Verringe-
rung der Korrosionsbeständigkeit und hat die Schäden nicht verhindert.
3 Diskussion
Auch wenn die Ergebnisse der EDX-Analyse nur lokal Chlor ergab, was für diesen Werkstoff aus-
lösend für SRK ist, scheint der Schadenmechanismus allen vorgestellten Fällen Spannungsrisskor-
rosion zu sein. Der Korrosionsangriff war bei meist relativ niedrig im Vergleich zum Spannungsein-
fluss. Darauf deutet das starke Klaffen der Risse im Fall der Düsenplatte.
Aufgrund mehrerer Eigenschaften ist der Werkstoff bei komplexen, grossen Teilen schwierig im
NT Einsatz:
a » Die Verteilung der Korngrenzenkarbide und die Homogenität des Werkstoffes im geglühten
eric Lieferzustand waren sehr unterschiedlich und nicht definiert (zum Teil Grobkorn). Das
konnte durch den Einkauf von ESU Material oder mehrfaches Umschmieden verbessert
werden.
Bedingt durch den Ausganszustand fiihrt auch die Warmebehandlung zu unterschiedlichem
Gefiige mit mehr oder weniger Eigenspannungen. Diese können infolge der geringen An-
lasstemperaturen nicht abgebaut werden,
» Je nach Wirmebehandlungsparametern bilden sich mehr oder weniger Karbide auf den
Korngrenzen und kénnen bei Korrosionsgefahr zu einem interkristallinen Angriff führen.
» Die interkristallinen Karbide erh6hen ausserdem die Sprödigkeit.
- Wenn man hohere Austenitisierungstemperaturen und schnellere Abkiihlungsraten waht,
verringert man die Gefahr der Korngrenzenkarbide, erh6ht aber die Eigenspannungen im
Bauteil und die Bildung von Restaustenit. Dies ist bei komplexen und grossen Bauteilen
stärker ausgeprägt.
Ein weiterer Faktor ist die Bildung von Restaustenit, der einerseits die Zähigkeit erhöht, je-
Wer doch instabil ist und und durch die Volumenumwandlung die Eigenspannungen erhöhen
kann..
nach aussen
Spungen. Bei kleinen Bauteilen ist die Wärmebehandlung weniger kritisch. Zum einen, weil die Werkstoff-
Dadurch et qualität oft homogener ist und zum anderen, weil geringere Eigenspannungen entstehen.
‚en DL
(ungen. Das
i 4 Schlussfolgerung
Um die Schäden zu vermeiden, wurden im Fall der grossen Endplatten Gewindeeinsétze verwendet,
hen, OB die den Korrosionseingriff auf das Gefiige direkt verhinderten und die angreifenden Spannungen
me der verringerten. Im Fall der Düsenplatten wurde ein nicht rostfreier Warmarbeitsstahl verwendet, der
“ 0 bei 500°C angelassen wird und somit weniger Eigenspannungen infolge Wärmebehandlung auf-
welst.