94 Prakt. Met. Sonderband 50 (20146)
2 Werkstoffeigenschaften
Für die Präparation der duro- und thermoplastischen Phasenanteile sind neben den mechanischen
vor allem auch die chemischen und thermischen Eigenschaften zu beachten. Sie sind im Gegensatz
zu den Glas- oder Karbonfasern sehr viel empfindlicher. Folgende Beispiele sollen dies
verdeutlichen:
» Thermische Schädigung durch zu hohe
Einbetttemperaturen (>100°C) oder ungeniigende
Kiihlung bei der Probentrennung.
» Chemische Schädigung durch Abbildung
Lösungsbestandteile, der Einbett- und auf Glasobi
Eindeckmedien sowie verwendeten Klebern
(Abbildung 3). Die wesen
» Die hohen Härteunterschiede der polymeren
Matrix zu den Fasern führt sowohl beim Es ist eine
Anschliff als auch Dünnschliff zu besonderer
Beachtung des z.B. des Schleifdrucks und der
Abbildung 3: Chemische Schädigung an einer Schleifzeit (Reliefbildung)
Polypropylen (PP) Probe durch xylolhaltiges
Eindeckmedium
3 Schliffherstellung:
; Bei der manuellen Herstellung von oo
- Diinnschliffen werden nur wenige Abbildung
zusätzliche Hilfsmittel benötigt, um mit Ablösung 4
vorhandenen Anschliffgeräten zu arbeiten.
So können alle Metall-Präparationslabore Je nach A
solche Präparate herstellen. Grundsätzlich Dünnschl;
sind folgende Arbeitsschritte notwendig
(Abbildung 4):
1. Probe auf Format trennen. Dabei ist
auf eine gute Kühlung, einem geringen
Andruck und Vorschub zu achten.
2. Einbettung der Probe mit einem
Einbettmedium, das eine thermische
Abbildung 4: Dünnschliffherstellung im Ablauf und chemische Schädigung
ausschließt.
3 Herstellung eines Anschliffes, meist ohne Polierreihe die Zeit und Kosten verursacht.
* Aufkleben des Anschliffes auf einen speziellen Glas-Objekttrager. Diese sind fiir eine bessere
Haftung über die ganze Fläche angeraut sowie etwas dicker als die herkömmlichen Gläser, Die
Klebung wird mit speziellen Einbettmedien oder Klebern durchgeführt, die nach Abbildung
Lichtbrechung, Viskosität und Aushärtezeit ausgesucht werden. Auch hier ist auf mögliche mit Durch!
chemische und thermische Einflüsse zu achten.
Abtrennen einer dünnen Scheibe (500-800um) von der aufgeklebten Probe. Spezielle
Spannvorrichtungen für die Halterung an unterschiedlichen Trennmaschinen sind hierfür
notwendig (Abbildung 2).