Full text: Fortschritte in der Metallographie

118 Prakt. Met. Sonderband 50 (20146) 
Da die Abkiihlgeschwindigkeit des Gefiiges nach dem Schweißen relativ hoch ist, kann sich das ß Schader 
nicht mehr in die Gleichgewichtsphasen o und x umwandeln. Es entsteht durch eine martensitische 
Umwandlung die B‘-Phase, die im Gegensatz zu a und k empfindlich gegen Entaluminierung in 
Seewasser ist. Da sich B bzw. B¢ vor allem auch an den Korngrenzen bildet, entsteht ein zusam- Norbert Lin 
menhängendes Netzwerk einer korrosionsempfindlichen Phase im Bereich der WEZ. Erstreckt sich . 
die WEZ über die gesamte Wanddicke des Seewasserpumpengehäuses, kommt es in diesem Be- Ruhr-Univers 
reich zur Leckage durch Rissbildung des durch die Entaluminierung mechanisch geschwächten 
Werkstoffes. Die in der Literatur als besonders entaluminierungsempfindlich beschriebene y,-Phase 
tritt bei der vorliegenden Legierung nicht auf und spielt daher für den Schadmechanismus keine 
Rolle. 1 Ku 
Im unbeeinflussten Gussgefüge sind z. T. auch Anteile der entaluminierungsempfindlichen ß“- Kurbelwell 
Phase vorhanden. Diese befinden sich aber im Gegensatz zu der WEZ nicht an den Korngrenzen Vielzahl vo 
sondern nur isoliert, im Innern einer korrosionsbesténdigen a und « - Hiille, d. h. es ist kein Korro- nicht vollst 
sionsfortschritt über die gesamte Wandstärke möglich. fehlern bon 
Die DIN EN 1982 Anhang A (A.8) lässt Nacharbeitsschweißungen zur Ausbesserung von Gussfeh- ; 
lern zu [3]. Falls die Korrosionsbeständigkeit eine wichtige Eigenschaft darstellt, muss nach einer struktionen 
Schweißung im Allgemeinen eine Wärmebehandlung zur Wiederherstellung eines optimalen Gefü- aufzuklärer 
ges in Abstimmung von Käufer und Hersteller durchgeführt werden. notwendig. 
Da bei dem vorliegenden Seewasserpumpengehäuse keine Wärmebehandlung nach dem Schweißen 
erfolgt ist, ist der Schaden eindeutig auf dieses Versäumnis zurückzuführen. 
Zur Vermeidung von Entaluminierung an Mehrstoffaluminiumbronzen ist nach Schweißarbeiten an 2 FEinl 
dem Werkstoff eine Wärmebehandlung (Glühen bei 675°C für 2 h-6h, Luftabkühlung) durchzufüh- . 
ren [2]. Durch diese Wärmebehandlung wird die ß‘-Phase in die korrosionsbeständigen Gleichge- Bei der Art 
wichtsphasen a und «x umgewandelt. Wesentlich 
delt, versag 
Lagerzapfe 
4 Zusammenfassung Beanspruct 
Nachfolgen 
An einem 20-Zylindermotor der Baureihe 8000 trat nach einer Motorlaufzeit von 1000 h und einer Herstellun 
. . ; A £ 
Betriebszeit von ca. 4 Jahren eine Leckage am Gehäuse der Seewasserpumpe auf. : 
Die Untersuchungen zeigen, dass die Leckage auf Korrosion in Form von Entaluminierung im Be- durch Einfl 
reich von NacharbeitsschweiBungen zuriickzufiihren ist. Zu der Entaluminierung des normalerweise belwellenh: 
seewasserbestindigen Werkstoffes CuAl10Fe5Ni5-C — GS kommt es durch Gefligeverdnderungen fentlicht w- 
(Bildung der entaluminierungsempfindlichen B‘-Phase) im Bereich der Warmeeinflusszone (WEZ) 
der Schweifinaht. 
Laut DIN EN 1982 Anhang A (A.8) ist nach dem Schweißen eine Wärmebehandlung durchzufüh- 3. Sch: 
ren, um ein fiir die Korrosionbestindigkeit optimales Gefiige wiederherzustellen. Da bei dem vor- 
liegenden Seewasserpumpengehiuse keine Wärmebehandlung erfolgt ist, ist der Schaden eindeutig 3.1 Versag 
auf dieses Versäumnis zurückzuführen. 
Eine Kurbe 
Kurbelwan 
5 Literatur seiten weis 
sind. Denne 
[1] Deutsches Kupferinstitut, Kupfer-Aluminium-Legierungen, Auflage 03/2010 Mittels Ste 
[2] Harry Meigh, Cast and Wrought Aluminium Bronzes, Properties, Processes and Structure WIESEN we 
[31 DIN EN 1982. Kupfer und Kupferlegierungen. Blockmetalle und Gussstiicke
	        
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