128 Prakt. Met. Sonderband 50 (2016)
ger-Bloch (Bild 5b) zeigt das Vorliegen eines austenitischen Gefliges mit ausgepréigten Seigerungen
und Anteilen von 3-Ferrit.
Die fraktographischen Begutachtungen spiegeln die lichtoptischen Untersuchungen wider. In der
Mitte des Bruches befinden sich freigelegte Dendriten (Bild 6a). In den umliegenden Bruchberei-
chen sind die fraktographischen Merkmale der Spannungsrisskorrosion zu erkennen (Bild 6b).
Kennzeichnend dafür ist eine stark zerklüftete, fiederartige Bruchstruktur, eine sogenannte „factory
roof“-Struktur [4].
Bei den Muttern konnten keine Dendritenstrukturen vorgefunden werden. Die Mikrostruktur besteht IElektromac
aus rekristallisiertem Austenit. (tische Einh
Aus den Mikrostrukturuntersuchungen ist zu schließen, dass die Schraube gegossen und die Mut-
tern durch Umformung hergestellt wurden.
Das unterschiedliche makroskopische Erscheinungsbild des Korrosionsangriffes von Muttern und —
Schraube ist auf die chemische Zusammensetzung der Bauteile zurückzuführen. Anhand von quan- Bild 1: Unte
titativen Elektronenstrahlmikroanalysen konnte nachgewiesen werden, dass die Muttern aus einem nemen ZEUGE
1.4504 (X5CrNiMo17-12-2) oder einem 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2) gefertigt wurden, wogegen Membran ist
die Herstellung der Schraube aus einem 1.4301 (XSCrNil18-10) erfolgte. Der zuletzt genannte
Werkstoff zeigt keine ausreichende Beständigkeit in chloridhaltigen Medien [3, 5].
3 Zusammenfassung
Die ausgewählten Schadensbeispiele haben die Leistungsfähigkeit der Computertomographie ge-
zeigt. In kurzer Zeit - einige wenige Stunden - stehen dreidimensionale Bildinformationen mit einer
Auflösung von weniger als 100 um bereit, die rasche Aussagen hinsichtlich eines Versagens und
vorzunehmender Abhilfemaßnahmen zulassen.
Im ersten Fall konnte eine Undichtheit von Magnetventilen, trotz elektrischer Funktionstüchtigkeit,
auf Kunststoffpartikel zurückgeführt werden, die sich zwischen Dichtung und Dichtkanten befan-
den. Mit Hilfe weiterer Untersuchungen konnte die Herkunft der Teilchen geklärt werden.
Im zweiten Fall, Befestigungselemente in Tunnelanlagen, konnte mittels CT nachgewiesen werden, |
dass Spannungsrisskorrosion für das Versagen von Schrauben verantwortlich war. Des Weiteren Sa Ze
konnten Mikroporen, stammend von der Gussherstellung, nachgewiesen und mit Hilfe metallogra- ein untersch;
phischer und fraktographischer Untersuchungsmethoden bestätigt werden.
4 Literatur
[1] T. M. Buzug, Einführung in die Computertomographie, Mathematische-physikalische Grund-
lagen der Bildrekonstruktion, Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004.
[2] B. Wenzl, Diplomarbeit, Montanuniversität Leoben, 2008.
[3] A.M. Ubleis, Bau-Fachtagung, 186, 26.-27. September 1997, Hannover.
[4] C. Vichytil, G. Mori, M. Panzenbdéck, R. Pippan & R. Fluch, 18th International Corrosion Congress,
Perth, Australia, Paper 127, 1-6, 2011
[5] Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Sonderdruck 862, Allgemeine Bauaufsichtliche Zulas- Bild 3: Unte
sung Z-30.3-6, 2014. 2) Schnittans
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