Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 133 
schicht — der Grundwerkstoff durch interkristalline Werkstofftrennungen geschédigt ist (Bild 5b). 
Die interkristallinen Bruchbereiche besitzen eine Ausdehnung von ca. 25 um-30 pm. Korngrenzen- 
belegungen sind nicht feststellbar. Elektronenstrahlmikroanalysen lassen nur die Elemente des 
Grundwerkstoffes nachweisen. Der nachfolgende transkristallin verlaufende Bruchbereich erstreckt 
sich beinahe über die gesamte Wanddicke. An der Außenseite sind vereinzelt duktile Bruchmerk- 
er die gesamte male wahrnehmbar. 
n der Mitte der Im Bereich der Biegekanten — ausschließlich an der Innenseite der Biegung — ist das vermehrte Auf- 
he Lichtspalt in treten von Rissen zu beobachten (Bilder 6a und 6b). Einige dieser Risse dringen bis in den Grund- 
1 (Bild 2a) sind werkstoff vor (Bilder 6b und 7) und lassen im Bereich der Rissspitze feine Rissverzweigungen er- 
ißrost in Ober- kennen (Bild 6b). Risstiefen von 100 um-150 um sind keine Seltenheit. Des Weiteren sind im 
n von Weißrost Stahlgrundwerkstoff — unmittelbar nach der Legierungsschicht der Zinkauflage — ganz feine „Risse“ 
orm von Regen nachweisbar (Bild 7, insert), die eine Tiefenausdehnung von 15 um-30 um besitzen. Solche „Risse“ 
in Bild 2b), wo- können an der äußeren Randfaser der Biegekante nicht beobachtet werden. Sie sind ausschließlich 
an der inneren Biegekante, der makroskopisch nicht geschädigte Ecken des Profils, zu sehen. FIB- 
Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich nicht um Risse sondern um Belegungen der Korngren- 
zen mit Zink (Bild 8) handelt. Die Fehlinterpretation von Bild 7 ist auf die Nitalätzung zurückzu- 
akroskopischen führen. Die Zinkbeläge an den Korngrenzen werden aufgelöst. 
chflächen sicht- Durch gewaltsames Offnen von Anrissen bei Raumtemperatur — wie z.B. jenen in Bild 7 — können 
‚fähr 1,5 cm vor unterschiedliche fraktographische Merkmale vorgefunden werden (Bild 9a und 9b). Beginnend mit 
nnvorgang wei- der Legierungsschicht, die mit Korrosionsprodukten belegt ist (Bild 9a), tritt der bereits erwéihnte 
t ca. 12 cm bei interkristalline Bruch des Stahlgrundwerkstoffes (Bild 5b) in Erscheinung. Gefolgt wird dieser von 
einem transkristallinen Sprödbruch (Bild 9b). Die beiden genannten Brucharten sind durch die wei- 
ße Linie in Bild 9b getrennt. Die Tiefe des interkristallinen Bruches beträgt ca. 15 um-30 um, jene 
des transkristallinen Bruches ca. 100 um. Anschließend liegt der bei Raumtemperatur erzeugte duk- 
tile Gewaltbruch vor. 
t. Die Feuerver- Im Zuge der Auslagerungsversuche von gebogenen Proben hat sich gezeigt, dass nach erfolgter 
ihrte chemische plastischer Biegung weder an der inneren noch an der äußeren Biegekante Anrisse vorgefunden 
Sn, Bi, Cd oder werden konnten. Es sei hier nochmals erwähnt, dass bei diesen Versuchen keine Zinkschicht vor- 
che sowie einer handen war. 
nd Legierungs- 
erfliche auf. In 
ı eine zu erwar- 4. Diskussion und Schlussfolgerungen 
etragt die Harte 
Aus der chemischen Analyse, Hérte- und Kerbschlagpriifung geht hervor, dass der fiir das Stahl- 
Ängsproben mit bauhohlprofil verwendete Werkstoff einem beruhigten Baustahl vom Typ S355J0 zuzuordnen ist. 
Aufgrund des deutlichen Al-Anteils im Stahl kann eine Versprödungsneigung infolge Alterung aus- 
ahlwerkstoff ei- geschlossen werden. 
Die Herstellung und Weiterverarbeitung sowie der Feuerverzinkungsprozess haben zu erheblichen 
eine maximale Eigenspannungszuständen geführt. Das Aufklaffen des Risses von ca. 3 mm zeigt das Vorliegen 
von erheblichen Zugspannungen an. Es liegen auch erhebliche Eigenspannungen in Längsrichtung 
vor, was zum Aufbiegen der Bruchabschnitte während des Trennvorganges führte. Diese stammen 
offensichtlich vom Herstellungs- und Verzinkungsprozess. Des Weiteren werden die Zugeigen- 
spannungszustände in Umfangsrichtung durch die Umformung in den Biegekanten verstärkt. Es ist 
rodukten belegt bekannt, dass beim Umformen durch Biegen, die ehemalige Zugzone Druckeigenspannungen und 
hoberfliche des die ehemalige Druckzone Zugeigenspannungen aufweist. Somit liegen komplexe Eigenspannungs- 
ichen gegeben. zustéinde vor. Zuriickzufiihren sind diese auf das Biegen, Verschweiien und Verzinken des Profils. 
der Legierungs- Die vielen kleinen Anrisse mit einer Linge von 15 um-30 um, die ausschlieBlich an der inneren
	        
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