192 Prakt. Met. Sonderband 50 (2016)
Die Gefligeuntersuchungen der Proben wurden mittels Lichtmikroskop (LOM) und Rasterelektro- 3.2 Ke
nenmikroskop (REM, SE- und BSE-Modus) durchgeführt. Unter Zuhilfenahme von Energiedisper- AnderU
siver-Röntgen-Analyse (EDX) und Röntgenfluoreszenz-Analyse (RFA) wurden elementare Zu- BeiderE
sammensetzungen bestimmt. .
Begleitels
schen Be
mentvert
3 Untersuchungsergebnisse und Diskussion Schmelze
rauf hin, .
Der Querschnitt des Gusskuchens wies eine sehr inhomogene Mikrostruktur auf, welche auf Segre- vermehrt
gation und Lunkerbildung während der Erstarrung zurückgeführt werden kann. An der Oberfläche, der Verar
in Lunkern bzw. entlang von Rissen befanden sich verschiedene Korrosionsprodukte. RFA - Mes- aus dem
sungen erfolgten an drei Teilstücken. Neben dem Hauptbestandteil Cu wurden bis zu 4 Gew.% As
und 2,5 Gew.% S gemessen. Das bestätigt das Vorliegen einer Arsenbronze. Aufgrund geringerer .
Anteile an Sb, Ni, Fe und Ag wird angenommen, dass als Ausgangsprodukte fiir die Kupferproduk-
tion Fahlerze dienten.
3.1 Korrosionsprodukte im Inneren des Gusskuchens
Die äußere Oberfläche des Gusskuchens wurde vermutlich durch Reinigungsverfahren beschädigt
und deshalb nicht genauer untersucht. Im Inneren des Gusskuchens existieren Lunker und Risse, an
denen die Korrosionsprodukte unverändert vorliegen.
Die Lunker können durch Bildung von Gasen während der Verarbeitung oder durch Schrumpfung
beim Erstarren entstanden sein. Durch vorhandene Risse trat auch in den Lunkern Korrosion auf
(Bild 2a - c). Die Korrosionsprodukte sind kristallin und bestehen aus Cu- und As-Oxiden (Bild 2a,
d, €). Bei den vorliegenden Nadeln handelt es sich um Malachit und bei den Oktaedern um Kuprit
(Bild 2b, c). An einer Oberfläche wurden kohlenstoffhaltige Fasern beobachtet, welche organischen
Ursprungs sind (Bild 2f).
Bild 3: Ker
dendritisch
suum i _ 200pm
Bild 2: Korrosionsprodukte in Lunkern und entlang von Rissen: (a, b, ¢) Korrosionsprodukte in Lunkern, (d, e) Korro- 200m”
sion an einem Riss, (f) organische Fasern in Korrosionsprodukten Bild 4: Ele