194 Prakt. Met. Sonderband 50 (2016)
Die EDX Elementverteilung zeigt auch, dass As, Sb und Ni gemeinsam vorliegen (Bild 4).
Der vorhandene Kohlenstoff (Bild 3d — f) könnte von einem Ast stammen, der zum Umrühren der
Schmelze diente (vergleiche Bild 2f).
Für einen Überblick des Gusskuchengefüges war keine Ätzung notwendig, da die verschiedenen
Phasen unterschiedlich gefärbt sind (Bild 3). Durch Ätzen mit verschiedenen Lösungen werden die
Seigerungen der Elemente deutlich sichtbar (Bild 5). FeCl; färbt die Cu-Dendriten dunkel und die
interdendritischen Bereiche mit einem hohen Anteil an Begleitelementen bleiben hell. Im Cu vor-
liegende Cu,S - und Cu,As - Ausscheidungen werden nicht angegriffen (Bild 5a, b). Klemm 1 wirkt
ähnlich wie FeCh, wobei die Einfärbung von der Orientierung der Dendriten abhängig ist. Die
Dendriten mit reinerem Cu erscheinen heller und in Richtung interdendritischer Bereiche wird die Bild 6: Oxi
Atzung dunkler. Die interdendritischen Bereiche sowie Cu,S und Cu,As werden nicht angegriffen (LOM), (€)
(Bild 5c, d). (NH4),CuCly greift den fast reinen Cu-Dendriten bevorzugt an und férbt diese dunkel.
In Richtung interdendritische Bereiche (höhere Konzentration an Begleitelementen) wird die At-
zung schwächer (Bild 5e, f).
Bild 7: Obe:
(c, d) Delafc
Hm j
Bild 5: Mikrostruktur des Gusskuchens mit unterschiedlichen Atzmitteln. (a, b) FeCls, (c, d) Klemm 1, (e, f)
(NH,),CuCl.
3.3 Der Rand des Gusskuchens - Oberseite
An der Oberseite des Gusskuchens wurden vermehrt Lunker beobachtet. Das Gefüge ist ähnlich
aufgebaut wie im Kern, wo Cu-reiche Dendriten und interdendritischen Bereichen, mit höherem
Gehalt an Begleitelementen, vorliegen. -
An einigen Stellen korrodierten die interdendritischen Bereiche, wobei unterschiedlichste Oxide
wurden gebildet (Bild 6). Bild 6a zeigt ein REM-Bild, indem netzwerkartig angeordnete, dunkle
Korrosionsprodukte und helle unkorrodierte Phasen in den interdentritischen Bereichen zu erkennen
sind. In Bild 6b und c sind diese korrodierten bzw. nicht korrodierten Bereiche dargestellt.
Nahe der Gusskuchenoberseite wurden verstärkt Oxidationsprodukte gefunden (Bild 7). Auch hier
wurde eine Elementverteilung mittels REM-EDX durchgeführt (Bild 8). Tor
Bild 8: Eler