230 Prakt. Met. Sonderband 50 (2016)
Kratzern wurden die Proben nachinfiltriert. Zur Analyse und Dokumentation der Gefiige und der] ‘Dadurch
magnetischen Domänen wurde ein Axiolmager.Z2 der Firma Zeiss mit eingebauter Polarisator- und und so a
Analysatoreinheit fiir die Kerr-Mikroskopie eingesetzt. Neben der Analyse der Proben im polierten
Zustand wurden die Proben zusätzlich im geätzten Zustand (2% Nital, 10 — 20 s) analysiert. Die
quantitative Gefügeanalyse (QGA) der Proben wurde mittels Lichtmikroskop im Schliff durch-
geführt. Die Klassifizierung erfolgte über Feret (max.) und den über die kumulierte Kurve er -
mittelten Dso-Wert. Als Software wurde Axiovision SE64 der Firma Carl Zeiss eingesetzt. Die Es
[EBSD-Messungen zur Ermittlung von Kornorientierung/-textur/-groBe wurden an einem Elektro]
nenmikroskop (SEM, Carl Zeiss Sigma 300VP) der Firma-Zeiss durchgefiihrt. Fiir die EBSD
Messungen wurde eine Beschleunigungsspannung von 20 kV, ein Step size von 2 ym und eine
Vergrößerung von 100x (Bildfliche von ~0.96 mm?) gewählt. Die EBSD-Kamera und Aus
jwertesoftware Team stammt von der Firma EDAX (EDAX Tident). Die KorngroBe wurde aus den
EBSD-Daten bestimmt. Weiter wurde die Spanne an Missorientierungen innerhalb eines Kornes als]
Maß für die Verspannung verwendet. Beriicksichtigt wurden Abweichungen im Bereich von 3° =
12°, wobei als Referenz eine vollständig ausgeheilte Probe verwendet wurde. Alle materialo-
graphisch ausgewerteten Ringproben besitzen bezüglich der durch die Herstellung festgelegten
Pressrichtung die gleiche Orientierung. Außerdem wurden nur Körner mit mehr als 10 Messpunkten
berücksichtigt (entspricht einer Fläche von 40 um?), die zudem vollständig innerhalb der
Messfläche sichtbar sind. Für die Ermittlung der magnetischen Kenndaten wurden die Ringe mit 50
Windungen Kupferdraht an Primär- und Sekundärseite bewickelt. Die Messungen erfolgten mit
einem weichmagnetischen Prüfstand der Firma Brockhaus Messtechnik GmbH mit der
Bezeichnung MPG 200D. Es wurden sowohl die Eigenschaften der Ringe im Grünzustand, als auch
im wirmebehandelten Zustand bestimmt ol
3 Ergebnisse
3.1 Bestimmung der Eigenschaften des Ausgangspulvers]
a nn PE a : I J Sn -_ ‘Abbildung
Um eine fundierte Ausgangsbasis für die Untersuchungen zu bekommen, wurde das SMC-Pulver kumulierte
im Anlieferungszustand untersucht. Hierzu wurde die Pulverteilchengrofe mittels lichtmikrosko-] Kornverspi
pischer QGA bestimmt und über Feret (max.) klassifiziert. Für den Dso-Wert wurde bei den BR
Pulverpartikeln 115 um ermittelt (Abb. la). Die Kristallite der mittels EBSD direkt sichtbar 52 Eir
gemachten Unterstruktur der Pulverpartikel (Abb. 1b) zeigen einen deutlich geringeren Dso-Wert A
von 50 um. Demnach ist die Korngröße ausgedrückt durch Feret (max.) etwa halb so groß wie die D A Unte
PulverpartikelgroBe. Die Unterstruktur wird durch Atzung der Schliffoberfliche in 2%igem Nital jhohung 4
auch im Hellfeld sichtbar. Durch die chemische Kontrastierung werden innerhalb der Pulverpartikel ‚Dichteert
die Kristallite quantitativ auswertbar. In Folge des chemischen Angriffs werden die Eisenkörner ab- ‚steigende
hängig von ihrer Kristallorientierung unterschiedlich schnell angeätzt, wodurch es an den mit zune]
Korngrenzen im Lichtmikroskop zu einer Schattierung kommt. Korngrenzen von benachbarten ‚rot (stark
Körnern mit ähnlicher Kristallorientierung lassen sich hier aufgrund ähnlicher Anätzung schwerer ‚Körner \
voneinander trennen. Im Gegensatz hierzu kann die EBSD-Messung auch Körner voneinander ‚Ausgangs
separieren, deren Orientierungsunterschied unter 1° liegt. Weiter können durch die EBSD-Daten ‚Die sich
Aussagen zum Verspannungszustand des noch nicht plastisch verformten Ausgangspulvers gemacht VOrWICSE
werden. Die Messung ergab, dass 25 % der Körner in den Pulverpartikeln bereits Verspannungen formungs
aufzeigen (Abb. 1b). Diese Verspannungen im Gitter wurden bei der Herstellung eingebracht. Die 'handlung
SMC-Pulver werden durch Wasserverdüsen bei. hohen Abkühlgeschwindigkeiten hergestellt: Ci
sten:
lan Versp.