Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 33 
ogliche Fehler und Übereinstimmung bedenkenlos Material fiir weitere mechanisch-technologische Prüfungen 
herausgeschnitten werden konnte. Aus den ambulanten Gefügeuntersuchungen (Bild 9), ergänzt 
durch Baumannabdruck, chemische Analysen, Wanddicken- und Härtemessungen usw. ergab sich, 
dass für Trennblech und Rohrleitung gleichartige, vergleichbare unberuhigt vergossene Stähle mit 
niedrigem Gehalt an Kohlenstoff und nichtmetallischen Eisenbegleitern verwendet worden waren, 
die etwa einem heutigen USt 34-2 entsprechen. Die anschließend an dem Trennblech ermittelten 
mechanisch- technologischen Kennwerte ergaben ein zähes Werkstoffverhalten des mehr als 60 
Jahre alten Trennbleches. Damit waren die Abschätzungen zur Betriebssicherheit jedoch nicht 
abgeschlossen. Dehnungsmessungen unter verschiedenen Belastungszuständen im Betriebszustand 
und die Ergebnisse eines Schlagzugversuches im Vergleich zu neuem Material waren nicht zu 
47 (W.Nr. 1.8905) beanstanden. Auch auf rechnerischem Wege unter Beriicksichtigung typischer dokumentierter 
Belastungszustinde wurde das weitere Verhalten der Druckrohre abgeschétzt. Fiir einen vorläufigen 
Weiterbetrieb ergaben sich keine werkstoffbedingten Einwände. 
id d Jedoch en 6 Schlussfolgerungen 
e bei komplexen Die Bauteilmetallographie ist nicht als ein ZfP-Verfahren im üblichen Sinne anzusehen, denn die 
Untersuchungen werden nur örtlich und/oder als Folge anderer Werkstoffprüfungen durchgeführt. 
Sie ist eine effektive Methode, um im Rahmen von Qualitätssicherung und Überwachung von neuen 
urchmesser von ca. . . . : N . 
«stoffkennwerte zur oder in Betrieb befindlichen großen Bauteilen ohne zerstörende Probenentnahme Informationen 
1 über die Gefügebeschaffenheit zu erhalten, die wertvolle Entscheidungshilfen bei der 
robeentnahme und . . . . - 
gsfreien Prüfungen Fertigungskontrolle, bei Reparaturen, bei der Schadensanalyse : sowie bei der Uberwachung 
. warmgehender Bauteile bilden. Die bekanntesten Anwendungsgebiete sind die Kraftwerkstechnik 
ngen deshalb dahin, . war WM . ; : iE 
und Chemieanlagen. Fiir die Préparation und Beurteilung der vor Ort angefertigten Schliffe ist 
sten beanspruchten . : . . . 2 : 
lem bei metallographisches Fachwissen erforderlich. Die Gefügebetrachtung erfolgt überwiegend unter 
Zuhilfenahme der Abdruck- (Replica-) Technik, die bei sachgerechter Ausführung einem realen 
amg” Schliff kaum unterlegen ist und das lichtoptische Auflösungsvermögen deutlich übersteigt [14]. Im 
Um Makrobereich lassen sich die Replica zur Beurteilung der Oberflächengrob- und -feingestalt von 
a Bau- und Maschinenteilen ebenfalls vorteilhaft einsetzen. Mit zunehmender Anwendung auch bei 
Pr neuen Einsatzmoglichkeiten in der betrieblichen Praxis hat sich die Bauteilmetallographie als 
EN . nützliches und aussagefähiges Prüfverfahren erwiesen, das in werkstoffbezogenen Fragen seinen 
ee ge Fo Beitrag zur Sicherheit und Verfügbarkeit von technischen Anlagen leistet. 
“pid wi! Ze 
prin} 7 Ausblick 
antelblech 
_ Obwohl die Bauteilmetallographie in der gesamten Materialographie nur eine relativ kleine Gruppe 
n A von Anwendern hat, ist sie wegen ihrer Leistungsfähigkeit nach wie vor uneingeschränkt aktuell, 
oa so dass auch das Fortbildungspraktikum immer wieder nachgefragt wurde. Ab dem Jahr 2004 
« ip ts standen die bisherigen Referenten nicht mehr zur Verfügung. Der Vorsitzende des Fachausschusses 
rd 5 Materialographie, Prof. Dr. Portella, setzte sich für die Fortführung der Aktivitäten ein. Er sprach 
Tak + - Fachleute aus dem Kreis der Anwender per Rundschreiben, auf Tagungen usw. an, die Interesse 
Nar? en an einer Mitarbeit im Arbeitskreis hatten. Letzterer konnte schließlich reaktiviert und der 
pee; Themenkreis sogar über das Praktikum hinaus erweitert werden. Man traf sich zunächst jährlich im 
hnittfläche Rahmen der Metallographie-Tagungen zur Planung der Aktivitäten und Berichten über den Status 
quo. Neben der Durchführung der Fortbildungsveranstaltung zählten z.B. ein gemeinsamer 
Plenarvortrag (gehalten auf der Metallographie-Tagung 2013 in Friedrichshafen), ein Ringversuch 
. Durchmesser: ca.3 m)
	        
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