Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 65
1, as the Möglichkeiten und Grenzen der Farbätzung nach Klemm
plates.
\%, whereas Gabriele Weilnh
; : abriele Weilnhammer
ıstenite using GSI mbH, Niederlassung SLV Miinchen
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d of In vielen Metallographielaboren sind inzwischen die verschiedenen Farbitztechniken als Ergén-
zung zu den Standardpriparationen oder — bei manchen Werkstoffgruppen — sogar als Ersatz fiir
diese, eingefiihrt. Das Problem dabei ist meist nur, dass das metallographische Personal, das
keine Erfahrung mit dieser Art von Präparation hat, nur schöne bunte Farben sieht und diese
Na,S,0s has nicht deuten kann. Man muss diese Techniken und auch die Auswertung der dabei entstehenden
i Gefügebilder daher einmal unter Anleitung geübt haben, um die Vorteile zu erkennen und um-
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3m that very setzen zu können.
re be Die Farbitzungen nach Klemm sind zum Einen geeignet, um bei un- und niederlegierten Stihlen,
in KAB bei Gusseisen und in Werkzeug- und Vergiitungsstihlen Karbidausscheidungen auf den Korn-
grenzen, sowie Seigerungen besser erkennen zu können (Klemm I). Auch bei Kupferlegierungen
techniques und Lotungen sind diese Atzungen (Klemm II und Klemm III) sehr gut einsetzbar und geben
the coarse unterschiedliche Mischkristalltypen, Entmischungen (Seigerungen), Diffusionszonen und Fein-
ausscheidungen wieder.
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Ansetzen der Atzmittel und Probenvorbereitung
Ansetzen der Atzmittel und Probenvorbereitung
irments. Für das Ansetzen sowohl von Klemm I, II und III bendtigt man zuerst eine kaltgesättigte
Natriumthiosulfatlosung. D.h. man 16st 16ffelweise Natriumthiosulfat-Pentahydrat (Na;S30, x
5H,0) in ca. 300ml lauwarmem demineralisierten Wasser, bis sich nichts mehr löst (insgesamt
ca. 1kg). Dann lässt man die Lösung am besten über Nacht stehen. Am nächsten Tag hat sich
dann idealerweise ein Bodensatz des gelösten Salzes abgesetzt. Dann ist die Stammlösung ge-
brauchsfertig und in diesem Zustand praktisch unbegrenzt haltbar.
Für die eigentliche Ätzung setzt man die verschiedenen Lösungen wie folgt an:
Klemm I 100ml Stammlösung + 2g Kaliumdisulfit
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fiir un- und niederlegierte Stihle, Gusseisen und Manganhartstahl
rail. Mater. KlemmII 100ml Stammldsung + 5g Kaliumdisulfit
fiir L6tungen
ia de Andrés, Klemm III 100ml demineralisiertes Wasser + 11ml Stammlosung + 44g Kaliumdisulfit
für Kupfer und Kupferlegierungen
007, 53, 381. Sobald das Kaliumdisulfit zugesetzt ist, ist die Haltbarkeit der fertigen Losung — auch wenn
wenig oder gar nicht darin gedtzt wird — maximal eine Woche.
Die Proben werden „wassernass‘“ in die Ätzlösung getaucht. Geätzt wird bei Raumtemperatur.
Die Ätzzeiten sind stark unterschiedlich und können sich zwischen 30 Sekunden bis mehrere
015, 4, 570. Minuten bewegen. Geitzt wird nach Sicht: Bei Stihlen (Klemm I) wird die Schlifffliche zu-
nächst hellbraun, dann dunkelbraun und dann blau. Wenn der Blauton erreicht ist, ist die Ätzung
gut und wird beendet. Wenn man zu lange ätzt, wird die Schlifffläche grünlich, die Ätzhaut