88 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
3.2 Metallische Phasen — Randferrit
Atmospharisches H,O reagiert beim Glihen mit C aus dem Stahl zu CO. Das führt zu
einer Randentkohlung, wodurch zu wenig C in den Randbereichen gelést ist um Bainit
oder Martensit zu bilden, sodass sich Ferrit bildet. Eine Randentkohlung findet nur bei
ausreichend H2O in der Glühatmosphäre statt, 14 ppm H2O ist dafür zu wenig [3].
In Abb.3 ist ein gleichmäßiger Saum von Randferrit zu sehen. Die Daten decken sich sehr
gut mit GD-OES-Tiefenprofilen von demselben Stahl im geglühten Zustand. In einer Tiefe
von 0,5 um wird ein Minimum von 0,02 wt% C gemessen, nach 1,5 um erreicht er wieder
den Soll-Wert von 0,2 wt% C.
0,5
0,4
© 0,3
2
20,2
0,1 34Ko
0 Oxide
J Mischo
Tiefe [um] mM
Abb. 3: SEM-Querschliff eines geglühten Stahls mit 380 ppm H2O in der Glühatmosphäre. Koma
Ein 1 um breiter Saum Randferritbildung ist erkennbar (links), das korrespondierende 3%
Kohlenstoff-GDOES-Tiefenprofil (links) DU A
3.3 Metallische Phasen — Intermetallische-Phasen Me
ad
Das Vorliegen einer deckenden intermetallischen Fe,Als.Zn,-Hemmschicht, die aus AZ:
einzelnen Kristallen besteht, korrespondiert mit einer guten Zn-Haftung. Die Fe,Als.Zn, gn
Kristalle lassen sich deutlich erkennen. Diese Hemmschicht verhindert das Wachstum
spréder FeZn-Phasen.
Intermetallische FeZn-Phasen kénnen auftreten, wenn die FeyAls.Zn,-Hemmschicht die
Stahloberflache nicht ausreichend bedeckt. Schnellwachsende Saulen- oder Plattenartige
FeZn-Phasen können die Zn-Schicht durchstoßen. Dies geht im Allgemeinen einher mit
einer schlechten Zn-Haftung und schlechter Oberflächenqualität. Daher ist die Detektion
von FeZn-Phasen hilfreich, um Aussagen über die Qualität der Zn-Schicht treffen zu
können.
In Abb. 4 lassen sich die beiden intermetallischen Phasen sowohl durch ihre
charakteristische Morphologie als auch EDX eindeutig unterscheiden.
2