Full text: Fortschritte in der Metallographie

116 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 
Demgegenüber stehen die direkten Methoden die dadurch gekennzeichnet, dass Korn- 
wachstumsprozesse direkt beobachtet und/oder aufgezeichnet werden können. Ein Bei- 
spiel für eine direkte Untersuchungsmethode ist die Laser-Ultraschall-Untersuchung, die ; 
auf der Messung der Reflektion von gepulsten Laser-Ultraschallwellen basiert. [4] Die ; 
Dämpfung der Wellen ist dabei Abhängig von der Mikrostruktur und kann direkt mit der 
Korngröße korreliert werden. Eine weitere Möglichkeit zur direkten Untersuchung von Aus- 
tenitkornwachstum ist die Nutzung eines Hochtemperatur Laser-Scanning-Konfokal- : 
Mikroskops (HT-LSCM). En 
2. Hochtemperatur Laser-Scanning-Konfokal Mikroskopie i 
Die in-situ Untersuchung von Austenitkornwachstumsvorgangen erfolgt am Lehrstuhl für i. 
Eisen- und Stahimetallurgie an einem Hochtemperatur Laser-Scanning-Konfokal- ai 
Mikroskops des Typs VL2000DX der Firma Lasertec. Das HT-LSCM besteht aus zwei Um Kon 
Hauptelementen, dem Laser-Scanning-Konfokal Mikroskop und der infrarotbeheizten gre 
Hochtemperaturkammer. Durch die Nutzung eines He-Ne Lasers als Belichtungsquelle ist 7 % 
es möglich, die Eigenstrahlung der Probe bei hohen Temperaturen auszublenden, nn 
wodurch Untersuchungen der Oberfläche bis in den schmelzflissigen Bereich méglich m 
werden. Abbildung 1 zeigt einen Schnitt durch die Ofenkammer bzw. den Blick von oben in nr 
die Hochtemperaturkammer. 
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Abb. 1: Schnitt durch die Hochtemperaturkammer und Blick in die gedffnete Probenkam- 
mer von oben. [5] 
Zur Beobachtung von Austenitkornwachstum werden Proben mit einem Durchmesser von 
7mm und einer Hohe von 1,6mm erzeugt, geschliffen und poliert aber nicht geätzt. Eine 
chemische Ätzung ist bei HT-LSCM Untersuchungen nicht nötig, da Korngrenzen und 
Phasenumwandlungen aufgrund des chemischen Ätzeffektes während des Versuchs 
sichtbar werden. Die polierte Probe wird in einem Al,0s-Tiegel am Probenhalter platziert, 
der Ofenraum evakuiert und anschließend mit hochreinem Argon gespült. Die Ar-Spülung 
bleibt über den ganzen Versuchsverlauf aufrecht. Die Kontrolle der Ofenatmosphäre ist ein 
entscheidender Faktor für das Gelingen von Kornwachstumsuntersuchungen, da Oxida- 
tionserscheinungen an der Oberfläche verschiedene negative Auswirkungen haben kön-
	        
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