Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 133
CHARAKTERISIERUNG VON HARTSTOFFPHASEN IN
GEFUGEN
Yannick Wagner, Sigrid Binkowski und Mathias Woydt
BAM Bundesanstalt fur Materialforschung und —priifung, D-12200 Berlin
ABSTRACT
Hartstoffphasen verbessern die Verschleilbesténdigkeit in Metal Matrix Composites
(MMC), Hartgusslegierungen, Hadfield-Stahlen oder Werkzeugstahlen. Die eingebetteten
Hartstoffphasen, die in diesen Gefligen zwischen 0,5 — 40 Volumenprozent liegen kdnnen,
sind der Werkstoffcharakterisierung schwer zuganglich. Durch spezifisches Herauslaugen
(leachen) gewinnt man die Population an Hartstoffen. Dieses Pulver kann durch verschie-
dene Verfahren weiter charakterisiert werden:
Justers in the a. Phasenanalyse durch Réntgenbeugung (Eisen tberstrahlt nicht mehr!)
b. KorngréRenverteilungen, Dichte, BET und morphologische Betrachtungen
c. Nachweis von oxidischen Bestandteilen (Schlacken) im Gefüge
d. Analyse des gewonnenen Hartstoffpulvers auf C, N & O sowie nasschemisch auf
Metalle.
Die Untersuchungsmdglichkeiten an extrahierten Hartstoffen werden am Beispiel von Fe-
N entropy aly NbC [1] und NbC legierten Hadfield-Stahl aufgezeigt [2,3]. Zusammen mit den bekannten
In at%) wag metallographischen und analytischen Methoden an Querschliffen ergibt sich ein umfassen-
luton) and be deres Bild der Werkstoffkonstitution der Hartstoffphasen fur die Entwicklung von Hoch-
investigations leistungswerkstoffen.
ameter) in the
Cn hydrogen
te material to
anal are vey 1. EINLEITUNG
he material 5 Die zunehmende Werkstoffausnutzung und das Herantasten an Grenzbeanspruchungen
erfordern in der Werkstoffentwicklung eine schnellere Bereitstellung tiefergehenden
Wissens über das Werkstoffsystem, um frühzeitig nicht nur die Werkstoffentwicklung an sich
zu gestalten, sondern auch um eine Anwendungs- und Investitionsentscheidung treffen zu
können. Hartstoffphasen bestimmen bekanntermaßen, oft und zumeist nanoskalig,
Härtungsvorgänge, aber makroskalig den Verschleißschutz.
rosion Die Hartstoffphasen in Gefiigen sind schwer fir weiterfihrende Charakterisierungen zu-
ganglich. Meistens bleibt die Nanoindentierung, aus der man z.B. die Eindringharte Hit und
orage den Elastischen Eindringmodul Err erhalt. Quantitative Analysen von Hartstoffen in Quer-
ional Joumd schliffen mittels elektronischer, bildgebender Verfahren stellt eine Herausforderung dar,
insbesondere bei leichten Elementen.
oroperties Of a Nach dem Legieren in der Pfanne verbleibt in Anbetracht der Löslichkeit von Carbiden in
# Shaping Metallen und dem Eintrag in Schlacken die Frage, wie viel carbidbildendes Legierungsele-
ment tatsächlich als Carbid im Gefüge vorhanden ist und/oder ausgeschieden wurde. Eisen-
306 matrices Uberstrahlen durch ,Fluoreszenz‘ die Detektion von Hartstoffphasen in der
‘ngineered Réntgenbeugungsdiffraktometrie.
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