Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 141 
38 Atay, + .. 
ng Um ein Überätzen mit alkoholischer Pikrinsäure zu vermeiden, bietet es sich an, mit kurzen 
= Atzzeiten von ca. 3 Minuten zu beginnen. In Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt kann diese 
Ätzdauer ausreichen. Je weniger Kohlenstoff vorhanden ist, desto länger wird die Atzzeit. 
Eine Nachätzung ist möglich, alternativ kann die Probe nochmals abpoliert und neu geätzt 
werden. Alkoholische _Pikrinsäure kann mehrfach verwendet werden. 
2.3 Bildanalyse 
Um die Schliffbilder quantitativ und weitgehend automatisiert/algorithmisch zu bewerten; 
wurde eine Bildanalyse mittels einer Kombination der Software ImageJ und Matlab durchge-| 
fuhrt. Als Bildvorbereitung wurde der Untergrund der Bilder subtrahiert, um eine unterschied- 
liche Ausleuchtung der Bilder auszugleichen. Die Detektion der verschiedenen Gefligebe- 
standteile erfolgte mit einem trainierbaren Klassifikator, der in dem ImageJ-Plugin WEKA- 
Segmentation integriert ist. . - 
swenssy ~~ 3. Ergebnisse und Bildanalyse 
3.1 Lichtoptische Mikroskopie (LOM) 
Im Speziellen B m 
Die mit Nital geätzte Probe zeigt ein Gefüge aus Ferrit, Bainit, punktförmigem Zementit und 
sehr hellem, fast weiflen Martensit / M/A-Phase (Bild 2 links). Es ist so fein strukturiert, dass 
selbst bei 1000-facher Vergrößerung eine quantitative Gefügebeschreibung hinsichtlich Ver- 
teilung kohlenstoffhaltiger Phasen subjektiv sehr schwierig ist. Für eine Bildanalyse sind die 
Korngrenzen störend, da sie farblich den Gefügebestandteilen ähnlich sind. Deshalb wurde 
hier die Kontrastierung mit alkoholischer Pikrinsäure angewendet. Dadurch wurden auch bei 
dieser Güte keine Korngrenzen angeätzt, sondern nur der Zementit und der helle Martensit/ 
Tm M/A-Phase (Bild 2 rechts). =“ I =. 
d der Prozess: Dieses lichtoptische Ergebnis eignet sich fiir eine Auswertung der kohlenstoffhaltigen Be- 
ngestelt wird. standteile nach: Art der Phase, GréRe, Flache, Umfang, Streckgrad, Position, Welligkeit 
emische Ana- (Umfang zu Umfang äquivalenter Kreis), maximaler und minimaler Feret-Durchmesser. ai 
eis Bild 3 zeigt die mittels Segmentation ermittelten Gefiigebestandteile. 
geet enge 3.2 Rasterelektronenmikroskopie (REM) 
unterhalb der ) ö 
‚eu zur Validierung der LOM-Ergebnisse sind eine höhere Vergrößerung und eine bessere Auf- 
lösung notwendig. Im REM konnte die mit alkoholischer Pikrinsäure geätzte Probe in ähnli- 
cher Qualität abgebildet werden (Bild 4 rechts), wie die mit Nital geätzte Probe (Bild 4 links). 
Ein Sekundärelektronen (SE)-Bild bei 5000-facher Vergrößerung zeigt eine wenig struktu- 
rierte Matrix mit kohlenstoffreichen Partikeln, die teils aus Martensit und teils aus M/A-Phase 
bestehen. Auch Partikel, deren Durchmesser <0,5 um betragen, sind deutlich erkennbar. | 
Für die quantitative Bildanalyse wurden kontrastreichere Bilder benötigt. Die Abbildung im: 
| Back-Scattered Electron Detector (BSD) war nicht zufriedenstellend (Bild 5 links). ~~ 
ießend 0 Das kontrastoptimierte SE-Bild wurde bei 1000-facher Vergrößerung aufgenommen (Bild 5 
wa. rechts) und vergleichend zum LOM-Bild analysiert. Die Auswertung erfolgte wie in Abschnitt 
uch ios 2.3 beschrieben. Es wurde aber keine Untergrundkorrektur durchgefiihrt, da SE-Bilder sehr 
be ne gleichmäßig ausgeleuchtet sind. | 
atracknet UNC a | EZ N | | 
Der Anteil der rot eingefärbten Partikel, d.h. die Summe aus M/A-Phase und Karbiden, wurde 
bestimmt (Bild 6).
	        
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