Full text: Fortschritte in der Metallographie

184 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 
detektoren verwendet. Die hohe Transparenz von reinem Be für Röntgenstrahlung führt zu 
einem verbesserten Kontrast in der Bildgebung des Patienten oder des entsprechenden 
Objekts. Während des Einsatzes als Fenstermaterial bei Röntgenröhren muss das Material 
thermischer Zyklierung von einigen hundert Grad Celsius bei gleichzeitiger Beaufschlagung 
mit Druck, durch die Druckdifferenz zum Hochvakuum, innerhalb der Röntgenröhre 
widerstehen [3,4]. 1 RESU 
Beryllium hat aufgrund seiner starken optischen Anisotropie ausgezeichnete 
Voraussetzungen für lichtmikroskopische Aufnahmen mit polarisiertem Licht. Die 11 Opts. 
mechanische Charakterisierung des Materials erfolgt durch tiefenregistrierende 
Harteprifung. 1 Ze 
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Möglichkeiten der metallographischen fh Zuß 
Untersuchung von Röntgenaustrittsfenstern aus Be aufzuzeigen und die Erkenntnisse m 
bezüglich des Gefüges den mechanischen Ergebnissen der Nanoindentation kr 
gegenüberzustellen. wr : 
Fol 
2. MATERIAL UND METHODEN pitt 
Die Probe wurde aus einem Réntgenaustrittsfenster einer Hochleistungsréntgenréhre quer [res 
zur Walzrichtung herausgetrennt. Bei der Herstellung dieser Fenster wird Be- Pulver bei vorallem 
Temperaturen im Bereich von 1000 °C heißgepresst und danach über der Rekristallisations- piden Kal 
temperatur gewalzt. Beryllium besitzt eine hexagonale (hdp) Kristallstruktur mit einem sehr weiches € 
niedrigen c/a Verhältnis von 1.568 [2]. Die Reinheit von Be in Röntgenaustrittsfenstern liegt Bild 1 me 
bei über 98.5%, wodurch eine hohe Transparenz für Röntgenstrahlung gewährleistet wird. Deformat 
Den weitaus größten Anteil der Verunreinigungen bildet BeO, welches sich aufgrund von findeuten 
eingeschlepptem Sauerstoff durch die Pulvermetallurgie bildet. Das in dieser Arbeit Und it S 
verwendete Material wurde am Karlsruher Institute of Technologie (KIT) am Institut für fefenregl 
Angewandte Materialen — Werkstoff und Biomaterialen (Fusionsmateriallabor) in einem, [ese 
speziell flr die metallographische Préparation konzipierten Handschuhkasten (engl.: Glove komonen 
Box) und unter stetiger Absaugung präpariert. Die mechanische Probenentnahme erfolgte 
trocken und die Verwendung von Schneidölen innerhalb der Glove Box war nicht möglich. 
Der Trennvorgang wurde mit langsamen Vortrieb und geringer Drehzahl durchgeführt um 
die entstehende Deformationszone zu minimieren. Beryllium neigt bei mechanischer 
Bearbeitung zu ausgeprägter Zwillingsbildung, welche eine Auswertung hinsichtlich der 
Kornorientierung im polarisierten Licht unmöglich machen. Die Deformationszone kann 
hierbei bis über eine Tiefe von 40 um reichen und muss danach durch Schleif- und 
Polierschritte entfernt werden [1,4]. Die Probe wurde nach dem Trennen bis zu einer 
Körnung von 1200 mechanisch geschliffen und folgend mit 9 um für 30 min, 3 um für 6 min 
und mit 0.04 um kolloidaler Si-Suspension (OPS) für 2 min poliert. 
Die lichtmikroskopischen Aufnahmen erfolgten an einem Zeiss Axio Imager.M1m. Es 
wurden Aufnahmen im differentiellen Interferenzkontrast mit zirkular polarisiertem Licht 
(C-DIC) sowie Aufnahmen mit linear polarisiertem Licht durchgeführt. Für die elektronen- 
mikroskopischen Aufnahmen wurde ein FEI Versa 3D Dual Beam verwendet. Die Messung 
der Elektronenrückstreubeugung (eng. EBSD) erfolgte an ein EDAX Hikari XP System und 
einer Spot Size von 1.0 sowie mit 4 x 4 Binning. Die Beschleunigungsspannung betrug 
15 kV und der Arbeitsabstand 10 mm. Die EDX Analyse wurde an einem Zeiss Evo50 mit 
einem X-MaxN Detektor von Oxford Instruments durchgeführt. Die Beschleunigungs- 
spannung betrug hierbei ebenfalls 15 kV. 
Die mechanische Charakterisierung mittels Nanonindentationsversuche erfolgte an einem 
G200 Nanoindenter von Keysight-Tec. Es wurde dabei eine dreiseitige Berkovich Spitze aus
	        
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