Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 201 
18 Tig an . oe 
SEN ig x Quantitative Analyse des Gefüges Cer-substituierter Fe-Nd-B 
Pf Magnete in Korrelation zu den magnetischen Eigenschaften 
M. Langer, U. Pflanz, D. Hohs, R. Löffler, D. Goll, G. Schneider 
Institut für Materialforschung (IMFAA), Hochschule Aalen, Aalen, Deutschland 
Ole. Abstract 
eho gy Fe1sNd2B-Sintermagnete sind derzeit die leistungsstarksten Dauermagnete. Sie sind 
aufgrund des enthaltenen Nd allerdings relativ teuer. Es wird die teilweise Substitution von 
n Of a mys Nd durch Ce auf das Gefüge und in Korrelation zu den Magneteigenschaften untersucht, da 
livers die Teilsubstitution aus wirtschaftlicher Sicht Vorteile bringt. Dabei wird die Zweikompo- 
esi nentenmethode verwendet — Ce-freies (Fe75.2-Nd18.8-B6) und Ce-haltiges (Fe75.0-Nd9.4- 
Ce9.6-B6.0) Ausgangspulver wird in einem definierten Mischungsverhältnis eingestellt, um 
to. Let, 5 somit die Kombination des geringeren Preises von Ce und den ausgezeichneten 
intrinsischen Eigenschaften von Nd zu erreichen. Fir einen Substitutionsgrad von 25 % Cer 
(Fe75.1-Nd14.1-Ce4.8-B6.0) werden die vielversprechendsten Magneteigenschaften 
Science ang erreicht (z.B. poHc = 0.27 T bei 150 °C im Vergleich zu 0.21 T ohne Ce). Mittels quantitativer 
| Heldbery Gefugeanalyse (Ce-Mappings, Phasenanteile) werden Diffusionsverhaiten und 
Phasenbildungsprozesse in Abhangigkeit von der Sinterzeit untersucht. 
probe fore 
1. Einleitung 
ais Aufgrund ihrer attraktiven magnetischen Eigenschaften kommen in der Automobil- und 
Elektroindustrie zunehmend Dauermagnete auf Fe-Nd-B-Basis zum Einsatz. Durch ihre 
S Mayer, 4 hohe Energiedichte ermöglichen sie es, Energiewandlermaschinen hinsichtlich Leistung, 
Ye Wirkungsgrad und Platzbedarf noch effizienter zu gestalten. Als kritisch zu betrachten ist 
pn hierbei allerdings die Verwendung des Seltenerdmetalls Neodym in den Magneten. Neodym 
ased (Nd) wird hauptsächlich in China gefördert und ist aufgrund der Markt- und Handelspolitik 
des Landes auf dem Weltmarkt schwer verfügbar und unterliegt zusätzlich starken 
Preisschwankungen. Nicht zuletzt deshalb wird an Möglichkeiten zur Substitution von Nd 
durch weniger kostenintensives und besser verfügbares Cer geforscht [2 - 5]. Dieser Beitrag 
beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit den Auswirkungen der Cer-Substitution auf die 
Gefügeausbildung sowie auf die magnetischen Eigenschaften in Fe-Nd-B-Magneten. Ziel 
der Cer-Substitution ist die Einstellung eines optimalen Sintermagnetgefüges hinsichtlich 
der Magneteigenschaften sowie der wirtschaftlichen Gesichtspunkte. Die sogenannte 
Zweikomponentenmethode ermöglicht es, Magnete mit einer Mikrostruktur herzustellen, die 
die Kombination des geringen Preises von Ce und den ausgezeichneten intrinsischen 
Eigenschaften von Nd (Fe14Nd2B: Js = 1.60 T, Kı = 5.0 MJ/m®, Tc = 588 K im Vergleich zu 
Fe14Ce2B: Js = 1.17 T, Kı = 1.7 MJ/m?, Tc = 533 K [1]) beinhaltet. Bei der Methode wird Ce- 
freies und Ce-haltiges Fe-Nd(-Ce)-B-Ausgangspulver in einem definierten 
Mischungsverhältnis kombiniert und pulvermetallurgisch zu Sintermagneten weiterverar- 
beitet. Die Wahl geeigneter Wärmebehandlungsparameter ermöglicht es dann, die be- 
schriebenen Gefügeeigenschaften einzustellen. Um ein besseres Verständnis über die 
Diffusions- sowie Phasenbildungsprozesse bei der Cer-Substitution zu erhalten, werden
	        
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