Full text: Fortschritte in der Metallographie

202 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 
Proben mit unterschiedlichen Cer-Gehalten sowie in unterschiedlichen Sinterstadien her- 
gestellt und materialographisch untersucht. Die je nach Sinterdauer und Cer-Gehalt ver- 
schieden ausgeprägten Gefüge werden mittels quantitativer Gefügeanalyse (QGA) 
charakterisiert und miteinander verglichen. Durch die Aufnahme und den Abgleich von EDX- 
Element-Mappings werden Rückschlüsse über das Diffusionsverhalten von Cer gezogen. 
Ergänzend werden die magnetischen Eigenschaften der Proben bestimmt und mit den 
quantitativ ermittelten Gefügeeigenschaften korreliert. 
2. Experimentelle Durchführung 
Für die Herstellung der Proben wurde Ce-freies (Fe75.2-Nd18.8-B6) und Ce-haltiges 
(Fe75.0-Nd9.4-Ce9.6-B6.0) (Ce:Nd = 50:50) Ausgangspulver unter Argonatmosphäre in 
definierten Mischungsverhältnissen mittels der Zweikomponentenmethode zu 12.5 %, 
25 %, 37.5 % und 50 % Cer-Gehalt vermischt. Mit einer hydraulischen Presse wurde das 
jeweilige Mischpulver mit 500 MPa in einer Pressmatrize in Form gepresst. Das Pulver 
wurde in einem Magnetfeld von 0.9 T ausgerichtet und verpresst. Anschließend wurden die 
Grünkörper in Glasampullen unter Vakuum eingequarzt und wärmebehandelt. Die Proben 
mit verschiedenen Cer-Anteilen wurden bei 1000 °C fiir 1 h gesintert und anschließend bei 
550 °C fur 2 h ausgelagert. Nach Sintern und Auslagern wurden die Proben jeweils in 
Wasser abgeschreckt. Die Untersuchung der unterschiedlichen Sinterstadien erfolgte an 
Proben mit einem Cer-Anteil von 25 %. Die Proben wurden hierzu bei 1000 °C mit 
verschiedenen Sinterzeiten (0, 5, 15, 30, 60, 120 min) versintert. Die Bestimmung der 
magnetischen Eigenschaften bei RT, 80 °C, 120 °C und 150 °C erfolgte mittels Permagraph 
C der Firma Magnet-Physik. Die Proben mit den Sinterzeiten von 15 bis 120 min wurden 
hierzu bei 550 °C fur 2 h ausgelagert. Für die Proben mit den Sinterzeiten 0 und 5 min 
wurden aufgrund des Grinkérperzustands und der damit einhergehenden hohen 
Oxidationsempfindlichkeit keine magnetischen Eigenschaften bestimmt. Die 
Dichtebestimmung der Proben erfolgte nach dem archimedischen Prinzip. An den Proben 
mit den Sinterzeiten 0 und 5 min wurde infolge der hohen Oxidationsempfindlichkeit keine A 
Dichte bestimmt. Die lichtmikroskopische Untersuchung der Proben erfolgte an einem ar. 
Auflichtmikroskop der Firma Zeiss Typ Axiolmager.Z2m. Die rasterelektronische Hin. 
Untersuchung wurde an einem Rasterelektronenmikroskop (REM) Typ Leo Gemini 1525 
der Firma Zeiss durchgeführt. Für die Gefügeuntersuchungen wurden die Proben getrennt, 
kalteingebettet und materialographisch präpariert. Die quantitative Gefügeanalyse erfolgte 
mittels der Axiovision-Software der Firma Zeiss. 
3. Ergebnisse und Diskussion 
3.1 Cer in den Korngrenzen 
Zunächst wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Cer-Substitutionsgrade auf Ge- 
füge und Magneteigenschaften der jeweiligen Sintermagnete charakterisiert. In Abb. 1 sind 
die Proben mit 0 % Ce (Fe75.2-Nd18.8-B6) und 25 % Ce (Fe75.1-Nd14.1-Ce4.8-B6.0) 
gegenubergestellt. In Abb. 1(a) und (b) sind Hellfeldaufnahmen mit 500x Vergrößerung der 
beiden Proben und in Abb. 1(c) und (d) die Aufnahmen der Segmentierung der einzelnen 
Phasen zur quantitativen Gefügeanalyse dargestellt. Mit zunehmendem Cer-Anteil wird N 
beobachtet, dass sich neben der Nd-reichen Phase und Eta-Phase (n), eine Ce-reiche an 
Phase (20 - 25 at% Cer) in den Korngrenzen bildet. Die Anteile der verschiedenen Phasen nL 
wurden quantitativ analysiert. Die Ergebnisse sind in Abb. 2 links dargestellt. Es zeigt sich,
	        
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