224 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
5.1. Lichtmikroskopie
Die LIMI-Aufnahmen wurden am Axioimager M1m der Firma Zeiss erstelit. Abbildung 2 zeigt
eine solche Aufnahme der Pulverfraktion > 100 ym. Das generierte Bild wird anschließend
uber die Bildanalysesoftware Stream Motion 1.9.3 von Olympus Ubertragen. Diese ist in der
Lage Pulverpartikel anhand ihrer Grauwerte zu erkennen. Von den detektierten Partikeln
werden Feret-Durchmesser, Umfang, (Poren-) Flache und Formfaktor mittels Bildanalyse
bestimmt (siehe nachfolgende Unterkapitel fir mehr Details). Dafiir wurden je Pulverfraktion
mindestens 1500 Pulverpartikel ausgewertet.
AS
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Ws
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Im # A
Abbildung 2: LIMI-Aufnahme eines Pulverquerschliffs der Pulverfraktion > 100 um von
‚TiAI-TNM-Pulver. Hohlkugeln erscheinen darin als Ring;
5.1.1. Feret-Durchmesser
Die Siebanalyse nutzt den minimalen Pulverdurchmesser (dmin), sofern das Pulverteilchen
konvex ist. Bei Teilchen zwischen denen sich ein Hals mit duflerem, konkavem Radius
ausbildet, siehe Abbildung 3a, ist dmin nicht mehr durch Sieben bestimmbar. Alternativ kann
der Durchmesser durch die Bildanalysesoftware ermittelt werden. Dazu wird der Feret-
Durchmesser (dr) eines zweidimensional geschnittenen Pulverteilchens ausgemessen,
welches dem Abstand zweier paralleler Tangenten entspricht (Abbildung 3a). Tabelle 1 zeigt
eine Gegenuberstellung der Ergebnisse der Bildanalyse und zwar des kleinsten (dF min),
größten (drmax) und mittleren (drmed) Feret-Durchmessers. Die drmax-Werte entsprechen
ungefähr der oberen PartikelgréRe, wobei dr med und dso nicht miteinander vergleichbar sind!
da drmeds den Median nach Anzahlverteilung (Qo) und dso nach der Massenverteilung Qs
bildet, wodurch auch der im Vergleich kleinere dr,med erklärt werden kann, wie es in Referenz
[19] beschrieben ist. Des Weiteren basiert die Bildanalyse auf der Abbildung eines
zweidimensional geschnittenen Pulverteilchens, wodurch die Größe des dreidimensionalen
Partikels grundsätzlich unterschätzt wird.