Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 281
I Die potentiodynamische Untersuchung in Originalwasser im Bereich der anlauffarben-
belegten Einflusszone der Schweißnaht hat bestätigt, dass bei dieser
1? Wasserzusammensetzung eine Initiierung der Lochkorrosion unmöglich erscheint, es
al wurde kein kritisches Lochkorrosionspotential gefunden.
uO .
i 3. ERGEBNISSE UND DISKUSSION
05881 yg Die im Vorfeld durchgeführte chemische Analyse des Wassers aus der Leitung ergab
sache esi einen geringen Chloridgehalt von etwa 10 mg/L und einen Sulfatgehalt von etwa 20 mg/L,
Ständigen % was für den vorliegenden Werkstofftyp keinerlei Gefährdung durch Lochkorrosion erwarten
fy lässt. Es wurde daher mit Materialuntersuchungen begonnen.
jurch yan
keinen 2.1 Metallographische Untersuchung des Rohrmaterials
GEN ergy Um die Qualität des Stahls abschätzen zu können und um allfällige Sensibilisierung
festzustellen, wurden Proben aus dem Bereich der Wärmeeinflusszone metallographisch
Wh gpg prapariert und unterschiedlich geétzt (Fig. 2).
8 Parag Nach der V2A-Atzung sind die Austenitkorngrenzen zu sehen (Bilder 2a-c) und die
i länglichen dunklen Streifen zeigen den &-Ferrit. Sein Anteil dürfte rund 5 % betragen und
er weist eine gleichmäßige Verteilung auf. Hinweise auf eine Sensibilisierung (Bildung von
Cr-Karbiden) und dadurch verstärkter Korngrenzenangriff, wurde nicht beobachtet.
Nach einer Ätzung mit Beraha 2 (Bilder 2d-h) wurde über den gesamten Querschnitt der
Probe ausgeprägte Seigerungszeilen beobachtet (Bild 2d). Diese Zeilenstruktur ist jedoch
nicht nur von 8-Ferrit geprägt sondern auch von großen Anteilen an Umformmartensit
(Bilder 2e, f). Feiner Martensit ist entlang der schmalen Seigerungszeilen zu erkennen,
aber auch gröbere Körner in den breiten Zeilen bestehen aus Martensit. In der Randzone
der Probe wurden Bereich mit Gleitlinien beobachtet (Bilder 2g, h).
Um S8-Ferrit gut von anderen Phasen unterscheiden zu könne wurde auch nach
Lichtenegger-Blöch (LB) (Bilder 2i-n) geätzt. 6-Ferrit sollte hier weiß erscheinen, der
Austenit wird jedoch eingefärbt. Bei den dunklen stärker kontrastierten Bereichen in den
Seigerungszeilen handelt es sich um Martensit, denn nur dieser und Austenit werden
durch LB gefärbt (Bilder 2i-k). Der hell erscheinende 5-Ferrit (Bilder 2i-n) ist zwischen dem
eingefärbten Austenit und Martensit gut erkennbar. Der 8-Ferrit-Anteil wurde auf etwa 5 %
geschätzt.
Schweißnati 2 Entwicklun ni .
. g der Lochkorrosion im Stahigefiige
Der hohe Martensitanteil im Gefüge kann durch eine hohe Kaltverformung und einen
relativ niedrigen Ni Gehalt erklärt werden [6]. Eine Überprüfung der chemischen
Zusammensetzung mittels RFA ergab jedoch Werte. welche der Spezifikation dieses
ıden Rohe! Stahls (8-10 Mas.% Ni) entsprechen.
Schleifpapkt Die metallographische Präparation eines Lochs (Bild 3) zeigt, dass die Korrosion zuerst
‚chungen def gleichmäßig von der Oberfläche in die Tiefe geht und weiter innen sich entlang der
ako (LOW Seigerungszeilen ausbreitet (Bild 3a) [7]. In den äußeren Bereichen sind dabei die
Jchtenegget Seigerungszeilen schwächer ausgeprägt. Detailfotos zeigen, dass Gefüge mit höherem
martensitischen Anteilen bevorzugt angegriffen werden (Bilder 3b-d). Der S-Ferrit, mit
03K0D SOWE seinem erhöhten Cr Gehalt wird nicht angegriffen. Nach der LB-Ätzung erkennt man den
a (EDA hellen 8-Ferrit. der in die Korrosionsprodukte hineinragt (Bilder 3e, f).
wurde eine
2.3 Untersuchung der Stahloberfläche im 3D-Digitalmikroskop und REM
ung an 19 Die metallographischen Untersuchungen zweigen schon den Verlauf der Korrosion, aber
|, sie werden eigentlich sollte bei dieser Stahlqualitét, unter den gegebenen Bedingungen gar keine
Item wurden Korrosion stattfinden.