Full text: Fortschritte in der Metallographie

8 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 
auf eine erhöhte Dichte an vorhandenen beweglichen Versetzungen schließen lässt und 
daher keine repräsentative Auswertung erlaubt. 
Durch die zusätzlich Aufbringung von abrupten Dehnratenwechseln [21] innerhalb eines 
Härteeindrucks lässt sich zudem die Dehnratenabhängigkeit m= a In H /0 Iné 
bestimmen, was Rückschlüsse auf die verformungsdominierenden thermisch aktivierten 
Prozesse im Material erlaubt. Generell ist diese Methode äußerst zeitsparend und erlaubt 
es zudem, neben Bulk-Eigenschaften, auch lokal aufgelöst Unterschiede im 
Verformungsverhalten zu ermitteln [5]. Für die beiden untersuchten Mo-Zustände kann 
unter Berücksichtigung des Eindringgrößeneffektes ein instantanter m-Wert von 0,034 
ermittelt werden, welcher für eine erhöhte Dehnratenabhängigkeit im grobkörnigen 
Zustand spricht und mit der Literatur gut übereinstimmt [25]. Dies zeigt, dass die vom Bulk 
bzw. dem krz-Kristallgitter dominierten thermisch aktivierten Verformungsprozesse in 
beiden Zuständen vergleichbar sind und die Korngrenzen und deren Chemie nur einen ; 
geringen Einfluss darauf haben. M 
nda 
Rekristallisiert/  Walzhart/ € 
a) “ 4 Workhardened 
500 
= 400 
iz 300 | 
1 zo | 
= 4007. 
J 0.005 | oe | oot] eee 
go. Bild 3: a) EBSD-Aufnahmen von 
Tg 4.5 — verbleibenden Nanoeindrücken in rk- und 
+“ \ ———— wh-Mo. b) Exemplarische Kraft- 
x 4 Eindringkurven mit Vergrößerung des 
| F"DEHNRATENABHÄNGIGKEIT/ Pop-in Verhaltens zur Bestimmung der 
En, theoretischen Festigkeit. c) Härte in 
g °° 0% En y 2000 28% Abhängigkeit der Eindringtiefe für einen 
Indentation Gerth {nm} lokalen Dehnratenwechselversuch. 
2.2.2 Thermisch aktivierte Prozesse in krz-Metallen 
Neben Experimenten bei Raumtemperatur kénnen Nanoindentations- oder weitere 
mikromechanische Versuche auch bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden. Dies 
erlaubt zum einen die gezielte Untersuchung bei anwendungsnäheren Bedingungen,
	        
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