322 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
nicht feststellbar ist, ob es sich bei den als „Oxisulfid“ klassifizierten Einschlüssen um ein in
homogenes (Oxisulfid) oder um ein heterogenes Teilchen (Oxid+Sulfid) handelt. Aufschluss
darüber bringen einzelne REM-Aufnahmen im BSE-Modus unter hoher Vergrößerung bzw.
manuelle EDX-Mappings (Abb. 3).
a) b)
~ 60 Probe 2 (Ce/O) — 60 Probe 3 (Ce/S)
£ Einschlussdichte: 145 [1/mm?] E Einschlussdichte: 405 [1/mm?]
Eso E 50
2 40 2 40
WS ©
30 i 30-
2 3
2 20 4 20-
0 A iz. 0 iıı2,.
, 2 3 4 ‘ z 3 4 5
Einschlüssgröße ECD [um] Einschliissgrofte ECD [um]
~ Ce-Sulfide Ce-Oxide ~*~ Ce-Oxisulfide
Abb. 2: Einschlussgrofenverteilung und Einschlussdichten, bestimmt bei halbem
Blockradius an Probe 2 (a) und Probe 3 (b).
Ce-Sulfid are
. SP Ti-Nitrid Ce-Sulfid -Oxi
Ce-Oxid | TENitid mayAl-Oxid | Ce-Oxisulfid 7 CeSulfid CoM Loni in
gm
Abb. 3: REM-Aufnahmen (BSE-Modus) von nichtmetallischen Einschlusses in Probe 2.
Die manuelle Analyse zeigt, dass homogene Ce-Oxisulfide nur vereinzelt auftreten. Zumeist
handelt es sich bei den charakterisierten Ce-Oxisulfiden um heterogene Ce-Oxid — Ce-Sulfid
Kombinationen, wodurch die detektieren Oxisulfide in Abb. 2 gréRer als die Oxide und
Sulfide sind. Zusätzlich scheiden sich neben den Ce-haltigen Teilchen auch Ti-Nitride und
Mg/Al-Oxide aus. Damit die Ce-haltigen Partikel für eine Kornfeinung durch heterogene
Keimbildung wirksam sein können, muss ihre Oberfläche frei vorliegen. Im vorliegenden Fall
wird beobachtet, dass sich um einige Ce-Partikel ein Ti-Nitrid-Saum ausbildet oder die rie
Oberflachen der Ce-Partikel teils mit anderen nichtmetallischen Einschliissen besetzt sind.
Die homogenen, Ce-haltigen Einschlüsse sollten hingegen wirksam für eine Kornfeinung fs
sein. Der Grund dafiir, dass bei den HFU-Proben die Gefüge nicht gefeint wurden, könnte drei
sein, dass auf der HFU die Erstarrung der Schmelze sehr rasch abläuft. Um dies zu CO
überprüfen, wurden weitere Legierungen im VIO hergestellt. 2