24 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
Diese Beispiele verdeutlichen die Tatsache, dass für eine Steigerung der Energieeffizienz “
sowie eine nachhaltige Schonung der Ressourcen die Entwicklung moderner
Hochleistungswerkstoffe von entscheidender Bedeutung ist. Entsprechend einer Definition
der Europäischen Kommission zählt der Bereich der Advanced Materials zu den sechs
Schlüsseltechnologien für zukünftige Entwicklungen. Für die Entwicklung neuer und das
Optimieren bestehender Werkstoffe ist in erster Linie ein umfassendes Verständnis der
vorliegenden Mikro- und MNanostruktur notwendig, welche eine Korrelation von
Eigenschaften mit dem strukturellen Aufbau ermöglicht. Dabei nimmt die klassische
Metallographie eine bedeutende Rolle ein. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben
sich darüber hinaus hochauflösende Methoden etabliert, die bereits ein atomares
Verständnis der Werkstoffeigenschaften ermöglichen. Als komplementäre Technik zu den
bildgebenden Verfahren spielt der Einsatz von Streu- und Beugungsmethoden, die sich
Neutronen- oder Synchrotronstrahlung bedienen, eine wichtige Rolle. Einen weiteren
wesentlichen Beitrag zu dem Verständnis der atomaren Strukturen liefert der Einsatz von
ab-initio Simulationsmethoden.
Ziel dieses Artikels ist das Aufzeigen von skalenübergreifenden und komplementären
Methoden, die zur Charakterisierung von Hochleistungswerkstoffen eingesetzt werden und
dadurch wesentlich zum Verständnis der Struktur-Eigenschaftsbeziehungen und damit zur
weiteren Entwicklung beitragen. In diesem Übersichtsartikel soll auch die Bedeutung der
klassischen metallographischen Präparation und Analyse dargestellt werden. Zu diesem
Zweck wurden mehrere Beispiele von Forschungsaktivitäten an unterschiedlichen
metallischen Strukturwerkstoffen ausgewählt, die in den letzten Jahren am Department
Metallkunde und Werkstoffprüfung der Montanuniversität Leoben bearbeitet wurden. Die
derzeit aktuellen Themenfelder sind schemenhaft als Überblick in Bild 1
zusammengefasst. An dieser Stelle sei auf die drei weiteren Artikel dieses Sonderheftes
hingewiesen, die sich mit hochschmelzenden Metallen, intermetallischen Titanaluminden
sowie Beispielen aus dem Bereich der Werkstoffprüfung und Schadensanalytik
beschäftigen.
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2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 :
Jahr / Year iw
Bild 1: Übersicht der seit dem Jahr 2000 am Department Metallkunde und A
Werkstoffprüfung der Montanuniversität Leoben aktiv bearbeiteten Themenfelder der 1
Strukturwerkstoffforschung. igen
Entsprechend dieser thematischen Breite wurden in den letzten Jahren verschiedene neue
Charakterisierungsmethoden aufgebaut und zum Teil auch entwickelt. Eine Ubersicht der