Full text: Johann Gottlieb Fichte's Einleitungsvorlesungen in die Wissenschaftslehre, die transscendentale Logik, und die Thatsachen des Bewußtseins (1. Band)

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fel erstes und absolutes Princip dem Sein gegenüber , könne den- 
noch in anderer Rü>sicht zweites und abgestammtes sein. Falls 
diese Einsicht sich stellt , sähe das Sehen sich darin in seiner eige: 
nen Erzeugung aus seinem Principe. Und so möchte es noch 
mehrere Rüsichten des Sichsehens geben. Die W. - L. aber soll 
eben sein ein vollständig erschöpfendes, und aus Einem VPrin- 
eipe die Weisen, Sich zu ersehen, herleitendes Bild alles wirk- 
lichen Sehens. Unter diesen nun wird aus jenem Einheitsprincip 
auch die hier abgehandelte Synthesis wieder vorkommen. Nach 
diesem Plan und Grundriß folgt nun der Vortrag der W. - L. 
selbst. 
Indem ich hiermit die einleitenden Vorträge schließe, darf 
ich mir vielleicht, gegen meine sonstige Gewohnheit , Empfindunz 
gen auszusprechen „ erlauben , meine Freude zu bezeugen über den 
Anbli> , den mir dieses Collegium in einer größeren Ausdehnung, 
als ein früheres , gewährt hat, die reifere Bildung mit unserer 
sim erst entwielnden akademischen Jugend vereinigt zu schen zu 
ernstem wissenschaftlichem Nachdenken. Ein erhebender Anbli>k 
für die Studirenden, diejenigen ,- welche sie schon im Besiße des- 
sen erblifen , was sie selbst mit ihren Studien äusserlich anstre- 
ben , noch immer forschend und ringend nach neuer Klarheit zu 
sehen : ein freudiger für die Andern, durch diesen Anbli ihre 
Hoffnung zu stärken, daß auch für die Zeit nach ihnen eine Welt 
höherer Kultur aufblühe. I< darf dies Lektere um so kühner 
sagen, da ich durchaus nicht anders weiß, als daß unsere Stu- 
direnden sich auf eine Ihres Beifalls würdige und Ihre Hoffnunz- 
gen erregende Weise gezeigt haben. Hierfür allen denjenigen, 
die zu dieser schönen Bereinigung beigetragen haben , meinen 
herzlichsten Dank.
	        
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