Full text: Wirtschaftliches Rechnen (Band 3, Kapitel 3)

Wirtschaftliches Rechnen 115 
Wenn man diese Nummern aus dem Kapitalsaldo zu den gleichartigen Nummern 
auf der entgegengesetzten (kapitalschwächeren) Seite bringt, so wird auf jeder Seite 
eine Nummernspalte überflüssıg; Habennummern kommen also auf die Sollseite und 
Sollnummern auf die Habenseite. Die aus dem Zınszahlensaldo berechneten Zinsen 
sind dann, entsprechend dem negativen Charakter der retrograden Methode, auf die 
gleiche (kapitalärmere) Seite wie der Nummernsaldo zu setzen. (Vgl. Abschluß bei 
progressiver Methode, 5. 113.) 
da Text | 3 rel] r . dt Zinszahlien | Betrag 
Sn | Ss ( Tage | Num. Tage | Num | 
25.2. | Überw. a. W.K.!25.2| 55 | 1650 Vortrag > pe 8000.— 
10.4 UlZahlung |10.4| 100 | 4000 Überw. v.R.S.| 5 3980 6000.— 
Nr. a. Kapital- 
900 180 |12600 . u. | 6% Zinsen a. ı 14350 239,20 
Nummernsald. 
30.6. Vortrag a. / 7239,20 
neue Rechn. |30.6. , 
| a 14239,20 118250 | 14 239,20 
Sind nachfällige Posten vorhanden und sollen sie in die Zinsrechnung der laufen» 
den Kontokorrentperiode einbezogen werden, so muß man sie genau wie dıe innerhalb 
der Rechnungsperiode liegenden auf die Epoche zurückdiskontieren. Aus der Auf- 
zinsung des Kapitalsaldos ergibt sich dann als Endwirkung ihre Diskontierung aut 
den Abschlußtag der Kontokorrentperiode wie bei der progressiven Methode. 
Sollen die nachfälligen Posten als Vortragsposten behandelt werden, so geht die 
Durchführung genau wie bei der progressiven Methode vor sich: Einsetzen auf die 
Gegenseite, Ausschluß aus der Zinsberechnung, Vortrag in der neuen Periode mit 
dem ursprünglichen Verfalltag, 
Wechselt der Zinsfuß, so ist wiederum die Methode des Zwischenabschlusses und 
die des Abschlußblattes zu unterscheiden. Im ersten Fall werden ın der ersten Teils 
periode nach retrograder Methode Tage und Nummern eingesetzt. Der Kapitalsaldo 
wird für den Zeitraum dieser ersten Teilperiode aufgezinst. Auf den sich dann ergeben- 
den Zahlensaldo werden Zinsen zu dem für diesen Teilabschnitt geltenden Zinsfuß 
errechnet. In der zweiten (und ebenso in allen weiteren) Teilperioden trägt man den 
Kapitalsaldo in der Textspalte vor und bezeichnet den Abschlußtag der ersten Teil» 
periode als Epoche, auf welche. nun die Posten der zweiten Teilperiode zurück» 
diskontiert werden. Der neue Kapitalsaldo ist nunmehr nicht der Saldo der Summen 
aus der zweiten Teilperiode allein, sondern der Gesamtsaldo der Kapitaladditionen 
aus der ersten und zweiten Teilperiode, da ja der Saldo der ersten Teilperiode mıt 
aufgezinst werden muß. 
Bei der Methode des Abschlußblattes werden sämtliche Posten der ganzen Konto: 
korrentperiode auf die Epoche diskontiert. Kapitalsummen und .Nummernsummen der 
ersten Teilperiode werden ın das Abschlußblatt übertragen. Der Rohsaldo wird für 
die Zeit der ersten Teilperiode aufgezinst. Die Zinsnummern aus dem Kapitalsaldo 
erscheinen mit. diesem selbst auf der kapitalschwächeren Seite. Aus dem nun ver» 
bleibenden Zinsnummernsaldo werden die Zinsen errechnet, die auf der Seite‘ des 
a Nummernsaldos einzustellen sind. Die zweite Teilperiode beginnt mit dem Vortrag 
3 des Rohsaldos und seiner Zinszahl aus der ersten Teilperiode. Dadurch wird erreicht, 
daß die Posten der ersten Teilperiode in die weitere Verzinsung mıteinbezogen werden. 
Nun werden die Summen der Zinszahlen und Kapitalbeträge aus der zweiten Periode 
eingesetzt. Für den neuen Bruttosaldo (der den ersten und zweiten Abschnitt umfaßt) 
werden die Nummern für die Zeitspanne von der Epoche der ganzen Kontokorrent» 
periode bis zum Ende des zweiten Teilabschnitts eingestellt. Aus dem Zinszahlensaldo 
werden die Zinsen berechnet. Sind noch mehrere Teilperioden vorhanden, so wiederholt 
sich der Zwischenabschluß bis zum Schlußabschnitt der ganzen Kontokorrentperiode. 
Handelt es sich um ein Kontokorrent mit doppeltem Zinsfuß und nachfälligen 
Posten, das nach retrograder Methode abzuschließen ist, so werden die nachfälligen 
Posten genau wie die in der Kontokorrentperiode liegenden Posten behandelt. 
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