Full text: Bankbetriebslehre (Band 3, Kapitel 10)

Bankbetriebslehre 
II. Wüirtschaftlichkeitssteigerung ım Bankwesen 
Auch im Bankbetriebe muß jede überflüssige und unzweck: 
mäßige Arbeit vermieden werden, um den Wirkungsgrad 
durch ein günstiges Verhältnis zwischen Aufwendungen und Erträgnissen 
zu erhöhen und um durch schnelle, zuverlässige und billige Bedienung 
der Kundschaft, also durch Leistungsverbesserungund Kosten: 
senkung für die Leistungseinheit, die Volkswirtschaft anzu: 
regen und zu beleben. 
Durch eine sorgfältige Analyse der einzelnen Arbeitsgänge ist festzu- 
stellen, wo Gliederung, Zusammenfassung und Hintereinanderschaltung der 
Arbeit unzweckmäßig sind, ob alle Gefolgschaftsmitglieder ihren Fähigkeiten 
entsprechend eingestellt sind, welche Arbeitselemente mechanisch durchs 
zuführen sind und wie eine Trennung der routinemäßigen Arbeit von der 
lenkenden, kontrollierenden und dispositiven angebahnt werden kann. Eine 
gute räumliche Eingliederung der Abteilungen in den Gesamtbetrieb: neus 
zeitlich eingerichtete Arbeitsplätze, handliche Arbeitsgeräte, die Schaffung 
einer straffen Verkehrsordnung und eine Normung der mechanischen Arbeits: 
verrichtungen, unterstützt durch zweckmäßige Organisationspläne und 
Arbeitsvorschriften, sollen die Arbeitsdurchläufe zwangsläufiger und über: 
sichtlicher machen. 
Kraft: und zeitersparende mechanische Einrichtungen und Maschinen, 
welche die moderne Bürotechnik dem Bankleiter zur Verfügung stellt, sind 
nicht Träger, sondern Hilfsmittel der Organisation. Nicht die technischen 
Leistungen der Maschine, sondern die Bedürfnisse des Betriebes bestimmen 
den einzuschlagenden Weg. 
Die Verwendung von mechanischen Hilfsmitteln bedingt eine Nor- 
malisierung des Schriftverkehrs und des Rechnungs: 
wesens. Diese wurde erleichtert durch den allgemeinen Übergang zur 
Lose-Blatt:Methode, deren Hauptvorteile in der Möglichkeit der Arbeits- 
teilung und in der Ermöglichung der Arbeitskombination 
auf dem Wege des Durchschreibeverfahrens liegen. Dieses Durchschreibe- 
verfahren hat die konsequente Anwendung des Formularprinzips, 
die Verwendung zweckmäßiger Vordrucke zur Voraussetzung. Der Bearbeiter 
wird von der Mühe unnötigen Schreibens entlastet; der Weg für die Bearbei- 
tung wird ihm so gewiesen, daß er nichts Wesentliches versäumt. Der Ablauf 
der Betriebsarbeit wird dadurch automatisch gesteuert. Das Nume- 
rierungsprinzip erleichtert gleichfalls die maschinelle Bearbeitung der 
Schriftstücke und ihre Sortierung und Einordnung, verhindert den Formular- 
mißbrauch, bedeutet eine zwangsläufige Kontrolle und vereinfacht den 
zwischenbetrieblichen Verkehr. 
Bei der Rationalisierung der Banken ist besonders darauf zu achten, daß 
das Vertrauender Kundschaft, die Grundlage jeder Banktätigkeit, 
nicht durch eine zu weitgehende Schematisierung er: 
schüttert wird. Es ist zu prüfen, wieweit sich die Stellung der Bank als 
Vertraute und Ratgeberin in allen geldwirtschaftlichen Fragen mit dem 
Streben nach der höchsten technischen Leistungsfähigkeit vereinbaren läßt. 
Jede organisatorische Änderung muß sich auf eine ge: 
naue Wirtschaftlichkeitsrechnung stützen. Die Frage der 
direkten Kostenersparnis steht dabei durchaus nicht im Vordergrunde. Ein 
Vergleich der Kosten des alten Arbeitsverfahrens mit jenen des neuen 
maschinellen Arbeitsgangs ist schwierig, weil das Abschreibungsmaß wegen 
der vielen Neuerungen auf dem Büromaschinenmarkt nicht leicht zu ermitteln 
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d Band III Kapitel 10 
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