darunter selbstverständlich auch der Düngekalkverbraucher,
zu vertreten hätte, und daß die Belange der Kalkhersteller
erst in zweiter Linie kämen und von mir nur insoweit. zu
vertreten wären, wie sie sich mit den Belangen der als wichtig
anerkannten Kalkverbraucher deckten. Deshalb hatte ich es
auch mit besonderer Freude begrüßt, daß am 30. April 1918
vom Chef des Kriegsamtes Berlin die „Zentralstelle zur Förde-
rung der Düngerherstellung“ ins Leben gerufen und die ständige
Teilnahme an ihren Beratungen mir dienstlich aufgetragen
wurde. Bei ihr wurde dann auf meinen Antrag aus hervor-
ragenden wissenschaftlichen Forschern auf dem Gebiete der
Kalkdüngung und anerkannten landwirtschaftlichen Fachleuten
ein Düngekalkbeirat gebildet, der am 10. Juli zu seiner ersten
Sitzung beim Kriegsamt Berlin zusammentrat und am 20. August
die Versuchsfelder des Landwirtschaftlichen Instituts der Uni-
versität Gießen besichtigte, auf denen mehrjährige Versuche
mit Düngekalk im Gange waren, die die günstige Wirkung
der Kalkdüngung ganz deutlich erkennen ließen. Leider
nahmen an dieser Besichtigung gerade diejenigen behörd-
lichen Persönlichkeiten, welche in besonderer Absicht zu ihr
eingeladen waren, nicht teil und entschuldigten sich mit Zeit-
mangel. Die weitere Arbeit des Düngekalkbeirates ist dann
bei der im Herbst sich immer mehr verschlechternden Kriegs-
lage und nach der im November. eintretenden großen Um-
wälzung leider nicht mehr zur Auswirkung gekommen.
Außer vielen Sonderberatungern hat die „Zentralstelle zur
Förderung der Düngerherstellung“, kurz „Düngerzentrale“
genannt, eine große allgemeine Versammlung unter dem Vor-
sitze des Chefs des Kriegsamtes am 19. September beim Kriegs-
amt Berlin abgehalten. Der mit der Versammlungsleitung
betraute Leiter der Düngerzentrale wies in seinen Einführungs-
| - - — }
94