1!
worten darauf hin, daß die von ihr bearbeiteten Düngemittel
T hauptsächlich Phosphorsäure, Kali und Stickstoff seien, beim
1 Kalkstickstoff jedoch mit der Einschränkung, daß sich die
z Zentralstelle nur mit dem Abtransport zu beschäftigen habe,
; während Kalk in der Kriegsrohstoffabteilung bearbeitet werde,
7 die schon vor Errichtung der Zentralstelle hiermit beauftragt
sei. Sodann veranlaßte er mich, über den Stand der Kalk-
; düngung Bericht zu erstatten, der wie folgt lautete:
1 „An gebranntem Kalk zu Düngezwecken sind vom 1. Januar
bis 30. Juni 1918 402665 t geliefert worden. Im gleichen Zeit-
Z raume 1917 haben diese Lieferungen noch rund 500000 t be-
1 tragen, während sie in Friedenszeiten sich in den gleichen Zeit-
1 räumen auf mindestens 1200000 t belaufen haben. Gegenüber
“ den Friedensjahren ist also in diesem Jahre die Versorgung der
Landwirtschaftmit gebranntemDüngekalk aufein Drittel herunter-
; gegangen. Dagegen haben Ermittelungen über den diesjährigen
Kalkbedarf ergeben, daß z. B. in Nordwestdeutschland bei 128
Düngemittelhändlern vom 1. Januar bis 30. Juni 44117 t ge-
brannten Düngekalks bestellt waren, ihnen aber nur 14860 t
geliefert wurden, während sie weitere Aufträge auf 22575 t bei
der Langsamkeit der ersten Lieferungen abgelehnt haben, so
daß der tatsächliche Bedarf nur zu 22,4 vH. hat gedeckt werden
können. Ursache sind Mangel an Arbeitskräften und an Kohlen,
die den Kalkwerken seit 1. Juni 1918 zur Düngekalkherstellung
völlig aberkannt worden sind. Der Mangel an gebranntem
Düngekalk wird daher im zweiten Halbjahre 1918 noch er-
heblich größer werden. Am 10. August ist in einer Sitzung
beim Kriegsernährungsamt vom Landwirtschaftsministerium
auf die Mehrverwendbarkeit von Mergel und Abfallkalk als
Ersatz für gebrannten Düngekalk während der weiteren Kriegs-
dauer hingewiesen worden, indem es sich auf Geh. Rat Tacke
A
;
9: