der reinen Vernunft entbehrlich werden soll. 1. Abschn. 27
© Anschauung, fort: „Ich muss hier ein Beispiel gebrauchen , von dessen passender An-
haften, die ihm wendbarkeit wir uns erst weiter unten werden überzeugen können.‘ Die
ı Bedingungen Sinne und die Einbildungskraft des Menschen in seinem gegenwär-
llein von ihnen tigen Zustande können sich von einem Tausendeck kein genaues
‚der Kritik ist Bild machen; d. i. ein Bild, wodurch sie es z. B. von einem Neunhundert-
hung, so: weit undneunundneunzigeck unterscheiden könnten. Allein sobald ich weiss,
e Wirklichkeit dass eine Figur ein Tausendeck ist; so kann mein Verstand ihr verschie-
‚t mehr "zulan- dene Prädicate beilegen u. s. w. Wie lässt es sich also beweisen, dass
sie_alsdenn so- der Verstand von einem Dinge an sich deswegen gar nichts weder
bejahen, noch verneinen könne, weil sich die Einbildungskraft kein
ı möchte, dass Bild von demselben machen kann, oder weil wir nicht alle die Bestim-
; Begriffs vom mungen kennen, die zu seiner Individualität gehören?‘ In der Folge
, gegeben hat, nämlich 5. 291—292 erklärt er sich über den Unterschied, den die
1 in der Meta- Kritik zwischen der Sinnlichkeit in logischer und transscendentaler Be-
r Sinnenwesen deutung macht, so: „Die Gegenstände des Verstandes sind un bild-
V orstellungsart liche, der Sinnlichkeit hingegen bildliche Gegenstände,‘ und führt
was er meint; num aus LE1BNITZ* ein Beispiel von der Ewigkeit, von der wir uns kein
Bild, aber wohl eine Verstandesidee machen können, zugleich aber auch
72 viel umnö- das vom obgedachten Chiligone an, von welchem er sagt: „die Sinne
yezweifelt hat; und die Einbildungskraft des Menschen können sich, in seinem ge-
so etwas vom genwärtigen Zustande, kein genaues Bild, wodurch sie es von
die objective einem Neunhundertneunundneunzigeck unterscheiden, machen.‘‘
inden der Er- Nun, einen kläreren Beweis, ich will nicht sagen von willkührlicher
Allgemeinen, Missdeutung der Kritik, denn, um dadurch zu täuschen, ist sie bei wei-
Begriff. nicht tem nicht scheinbar genug, sondern einer gänzlichen Unkunde der
luss falsch ist, Frage, worauf es ankommt, kann man nicht verlangen, als den hier Herr
en, die nicht EBERHARD gibt. Ein Fünfeck ist nach ihm noch ein Sinnenwesen, aber
so fährt er so ein Tausendeck schon ein bloses Verstandeswesen, etwas Nichtsinnliches
(oder, wieser sich ausdrückt, Unbildliches). Ich besorge, ein Neuneck
Substrat unter- .
ı kann Niemand * Der Leser wird gut thun, nicht sofort alles, was Herr EBERHARD aus LEIBNITZ’S
Vorstellung der Lehre folgert, auf dieses seine Rechnung zu schreiben. LEIBNITZ wollte den Empi-
nen man etwas rismus des LocKE widerlegen. Dieser Absicht waren dergleichen Beispiele, als die
ern einzubilden mathematischen sind, gar wohl angemessen, um zu beweisen, dass die letzteren Er-
e werde eben so kenntnisse viel weiter reichen , als empirisch-erworbene Begriffe leisten können, und
da würde ja die dadurch den Ursprung der ersteren a priori gegen LocKE’s Angriffe zu vertheidigen.
des Zusammen- Dass. die Gegenstände dadurch aufhören, blose Objecte der sinnlichen Anschauung zu
n und wiederum sein, und eine andere Art Wesen als zum Grunde liegend voraussetzen. konnte ihm
gar nicht in.die Gedanken kommen zu behaupten. |