34 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik
Vorstellung, etwas Nichtsinnliches wahrzunehmen. — Hiebei wird viel- sophi
leicht dem Leser einfallen, zu fragen: warum, wenn Herr EBERHARD nun zeit
einmal beim Erheben über die Sphäre der Sinnlichkeit (S. 169) ist, er als nv
doch den Ausdruck des Nichtsinnlichen immer braucht und nicht viel- (The:
mehr den des Uebersinnlichen. Allein das geschieht auch mit gutem OS.
Vorbedacht. Denn bei dem letzteren würde es gar zu sehr in die Augen CPSO]
gefallen sein, dass er es nicht aus der sinnlichen Anschauung, eben jeetiv
darum, weil sie sinnlich ist, herausklauben konnte. Nichtsinnlich aber gen ©
bezeichnet einen blosen Mangel (z. B. des Bewusstseins von etwas in der sie L
Vorstellung eines Gegenstandes der Sinne), und der Leser wird es nicht Grün
sofort inne, dass ihm dadurch eine Vorstellung von wirklichen Gegen- liege]
ständen einer anderen Art in die Hand gespielt werden soll. Ebenso men,
ist es mit dem, wovon wir nachher reden wollen, dem Ausdrucke: allge- doch
meine Dinge (statt allgemeiner Prädicate der Dinge) bewandt, wodurch intell
der Leser glaubt eine besondere Gattung von Wesen verstehen zu Wide
müssen, oder dem Ausdrucke nicht-identischer (statt synthetischer) den
Urtheile. Es gehört viel Kunst in der Wahl unbestimmter Ausdrücke entwe
dazu, um Armseligkeiten dem Leser für bedeutende Dinge zu verkaufen. oder
Wenn also Herr EBERHARD den Leibnitzisch-Wolfischen Begriff entw.
der Sinnlichkeit der Anschauung recht ausgelegt hat: dass sie blos in wir s
der Verworrenheit des Mannigfaltigen der Vorstellungen in derselben Sinn]
bestehe, indessen dass diese doch die Dinge an sich selbst vorstellen, befas
deren deutliches Erkenntniss aber auf dem Verstande, (der die einfachen tuell
Theile in jener Anschauung erkennt,) beruhe, so hat ja die Kritik jener selbst
Philosophie nichts angedichtet und fälschlich aufgebürdet, und es bleibt Sinn]
nur noch übrig auszumachen , ob sie auch Recht habe, zu sagen: dieser schat
Standpunkt, den die letztere genommen hat, um die Sinnlichkeit (als möch
ein besonderes Vermögen der Receptivität) zu charakterisiren, sei un- ihre
richtig.* Er bestätigt die Richtigkeit dieser der Leibnitzischen Philo- mind
physischen Compendien steht, doch schlechterdings nicht in die Transscendental-
philosophie, sondern lediglich in die Logik gehört, indem er keinen Unterschied in nicht
der Beschaffenheit der Dinge, sondern nur des Gebrauchs der Begriffe, ob sie im All- gramn
gemeinen oder aufs Einzelne angewandt werden, anzeigt. Indessen dient dieser Aus- ken w
druck doch, neben dem des Unbildlichen, um den Leser einen Augenblick hinzu- Zeitge
halten, als ob dadurch eine besondere Art von Objeecten, z. B. die einfachen Elemente, Philos
gedacht würden. nn etwas
* Herr EBERHARD schilt und ereifert sich auch auf eine belüstigende Art S. 298 kann ı
über die Vermessenheit eines solchen Tadels, (dem er obenein einen falschen Aus- so nal
druck unterschiebt.) Wenn es Jemandem einfiele den CIcEro zu tadeln. dass er gibt k