38 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik
nicht existirt, mithin keiner Sache vor dieser Handlung angcehöret hat. ung
Dergleichen ist, wie die Kritik behauptet, erstlich die Form der Dinge bedaı
im Raum und der Zeit, zweitens die synthetische Einheit ‚des Mannig- Vorsti
faltigen in Begriffen; denn keine von beiden nimmt unser Erkenntniss- best}
vermögen von den Objeeten, als in ihnen an sich selbst gegeben, her, nenn
sondern bringt sie aus sich selbst a priori zu Stande. Es muss aber doch genst
ein Grund dazu im Subjeete sein, der es möglich macht, dass die ge- ange
dachten Vorstellungen so und nicht anders entstehen und. noch dazu auf orif
Objeete, die noch nicht gegeben sind, bezogen werden können, und werb
dieser Grund wenigstens ist angeboren. (Da Herr EBERHARD selbst trans
anmerkt, dass, um zu dem Ausdrucke: anerschaffen, berechtigt zu ange
sein, man das Dasein Gottes schon als bewiesen voraussetzen müsse, Rauı
warum bedient er sich desselben dann in einer Kritik, welche mit der jectir
ersten Grundlage aller Erkenntniss zu thun hat, und nicht des alten der ]
Ausdrucks der angebornen?) Herr EBERHARD sagt S. 390: „die Gründe Grur
der allgemeinen, noch unbestimmten, Bilder von Raum und Zeit, und Nien
mit ihnen ist die Seele erschaffen‘, ist aber.auf der folgenden Seite eines
wieder zweifelhaft, ob ich unter der Form der Anschauung, (sollte
heissen: dem Grunde aller Formen der Anschauung) die Schranken Sätz
der Erkenntnisskraft, oder jene Bilder selbst verstehe. Wie er das kann
Erstere auch nur auf zweifelhafte Art hat vermuthen können, lässt sich
gar nicht begreifen, da er sich doch bewusst sein muss, dass er jene Er- (so
klärungsart der. Sinnlichkeit im Gegensatze der Kritik durchsetzen Fun
wollte; das Zweite aber, nämlich dass er zweifelhaft ist, ob. ich nicht die halte
unbestimmten Bilder von Zeit und Raum selbst verstehe, lässt sich wohl auch
erklären, aber nicht billigen. Denn wo habe ich jemals die Anschau- nic]
ungen von Raum und Zeit, in welchen allererst Bilder möglich sind, WOr3
selbst Bilder genannt? (die jederzeit einen Begriff voraussetzen, davon gar
sie die Darstellung sind, z. B. das unbestimmte Bild für den Begriff schle
eines Triangels, dazu weder das Verhältniss der Seiten noch. die Winkel retis
gegeben sind.) Kr hat sich in das trügliche Spielwerk, statt sinnlich vor;
den Ausdruck bildlich zu brauchen, so hinein gedacht, dass er ihn Beih
allenthalben begleitet. Der Grund der Möglichkeit der sinnlichen An- Kra
schauung ist keines von beiden, weder Schranke des Erkenntniss- wied
vermögens, noch Bild; es ist die blose eigenthümliche Receptivität
des Gemüths, wenn es von etwas (in der Empfindung) affieirt wird, wisse
seiner subjectiven Beschaffenheit gemäss eine Vorstellung zu bekommen. Eine
Dieser erste formale Grund z. B. der Möglichkeit einer Raumesanschau- Beur