Full text: Immanuel Kant's sämmtliche Werke (6. Band)

ırl. ete. 
Noumenen, 
praktischen 
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Zweiter Abschnitt. 
Die Auflösung der Aufgabe: 
Wie sind synthetische Urtheile a priori möglich? 
nach Herrn EBERHARD. 
Diese Aufgabe, in ihrer Allgemeinheit betrachtet, ist der Stein des 
Anstosses, woran alle metaphysischen Dogmatiker unvermeidlich schei- 
tern müssen, um den sie daher so weit herumgehen, als es nur möglich 
ist; wie ich denn noch keinen Gegner der Kritik gefunden habe, der 
sich mit der Auflösung derselben, die für alle Fälle geltend wäre, befasst 
hätte. Herr EBERHARD, auf seinen Satz des Widerspruchs und den des 
zureichenden Grundes, (den er doch nur als einen analytischen vorträgt,) 
gestützt, wagt sich an diese. Unternehmung ; mit welchem Glück werden 
wir bald sehen. 
Herr EBERHARD hat, wie es scheint, von dem, was die Kritik 
Dogmatismus nennt, keinen deutlichen Begriff. So. spricht er 5. 262 
von apodiktischen Beweisen, die er geführt haben will, und setzt hinzu: 
„wenn der ein Dogmatiker ist, der mit Gewissheit Dinge an sich an- 
nimmt, so müssen wir uns, es koste, was es wolle, dem Schimpf unter- 
werfen, Dogmatiker zu heissen‘ — und dann sagt er S. 289: „dass die 
Leibnitzische Philosophie ebensowohl eine‘ Vernunftkritik enthalte, als 
die Kantische; denn sie gründe ihren Dogmatismus auf eine genaue 
Zergliederung der Erkenntnissvermögen, was durch ein jedes möglich 
sei.“ Nun — wenn sie dieses wirklich thut, so enthält sie ja keinen 
Dogmatismus in dem Sinne, worin unsere Kritik dieses Wort jederzeit 
nimmt.
	        
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