Full text: Immanuel Kant's sämmtliche Werke (6. Band)

der reinen Vernunft entbehrlich werden soll. 2. Abschn. 67 
klich seit denn warum soll man überhaupt Körper annehmen, wenn es möglich 
iese Hin- ist, alles, was in der Seele vorgeht, als Wirkung ihrer eigenen Kräfte, 
p für das die sie auch ganz isolirt eben so ausüben würde, anzusehen? Seele und 
lbst aus- das uns gänzlich unbekannte Substrat der Erscheinungen, welche 
gemeint wir Körper nennen, sind zwar ganz verschiedene Wesen; aber diese 
ihm eine Erscheinungen selbst, als blose, auf des Subjects (der Seele) Be- 
schaffenheit beruhende Formen ihrer Anschauung, sind blose Vorstel- 
?r Mathe- lungen, und da lässt sich die Gemeinschaft zwischen Verstand und 
einfachen Sinnlichkeit in demselben Subjecte nach gewissen Gesetzen a priori 
 Körper- wohl denken, und doch zugleich die nothwendige natürliche Abhängig- 
ble Welt, keit der letzteren von äusseren Dingen, ohne diese dem Idealismus 
alles, was preiszugeben. Von dieser Harmonie’ zwischen dem Verstande und der 
einfachen Sinnlichkeit, sofern sie Erkenntnisse von allgemeinen Naturgesetzen 
it POATO, a priori möglich macht, hat die Kritik zum Grunde angegeben, dass 
» verdun- ohne diese keine Erfahrung‘ möglich ist, mithin die Gegenstände, (weil 
an beizu- sie theils, ihrer Anschauung nach, den formalen Bedingungen der Sinn- 
ar für auf lichkeit, theils, der Verknüpfung des Mannigfaltigen nach, den Prinei- 
‘für uns pien der Zusammenordnung in ein Bewusstsein, als Bedingung der 
trengsten Möglichkeit einer Erkenntniss derselben, gemäss sind,) von uns in die 
) Formen Einheit des Bewusstseins gar nicht aufgenommen werden und in die 
seine Kr- Erfahrung hineinkommen, mithin für uns nichts sein würden. Wir 
lungsart, konnten aber doch keinen Grund angeben, warum wir gerade eine 
1essenere, solche Art der Sinnlichkeit und eine solche Natur des Verstandes haben, 
ich selbst durch deren Verbindung Erfahrung möglich wird; noch mehr, warum 
Vorsicht sie, als sonst völlig heterogene Krkenntnissquellen, zu der Möglichkeit 
ale recht eines Erfahrungserkenntnisses überhaupt, hauptsächlich aber, (wie die 
er nach- Kritik der Urtheilskraft darauf aufmerksam machen wird,) zu der 
are ihres Möglichkeit einer Erfahrung von der Natur, unter ihren mannigfaltigen 
Begriffe, besonderen und blos empirischen Gesetzen, von denen uns der Ver- 
r Prinei- stand a priori nichts lehrt, doch ‚so gut immer zusammenstimmen, als 
CKE, der wenn die Natur für unsere Fassungskraft absichtlich eingerichtet wäre; 
vird eben dieses konnten wir nicht (und das kann auch Niemand) weiter erklären. 
mt. LemNrrz nannte den Grund davon, vornehmliah in Ansehung des Er- 
r vorher- kenntnisses der Körper und unter diesen zuerst unseres eigenen, als 
enpassen Mittelgrundes dieser Beziehung, eine vorherbestimmte Harmonie, 
nd durch wodurch er augenscheinlich jene Uebereinstimmung wohl nicht erklärt 
sen ver- hatte, auch nicht erklären wollte, sondern nur anzeigte, dass wir dadurch 
kündigt: eine gewisse Zweckmässigkeit in der Anordnung der obersten Ursache,
	        
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