‘er unseres Sie fragen mich, wo der Hang zu der jetzt so überhandnehmenden
:hwärmeri- Schwärmerei herkommen möge, und wie diesem Uebel abgeholfen wer-
hrift bear- den könne? Beides ist für die Seelenärzte eine eben so schwer zu lösende
7 m der Aufgabe, als der vor einigen Jahren postschnell seinen Umlauf um die
S da Welt machende, in Wien sogenannte russische Katarrh (Influenza), der
unaufhaltsam Viele befiel, aber von selbst bald aufhörte, es für unsere
I. Kanı's Leibesärzte war, die mit jenen darin viel Aehnliches haben, dass sie die
Krankheit besser beschreiben, als ihren Ursprung einsehen oder ihnen
abhelfen können; glücklich für den Kranken, wenn ihre Vorschriften
nur diätetisch sind und reines kaltes Wasser zum Gegenmittel empfeh-
len, der gütigen Natur aber das Uebrige zu verrichten überlassen.
Wie mich dünkt, ist die allgemein ausgebreitete Lesesucht nicht
blos das Leitzeug (Vehikel), diese Krankheit zu verbreiten, sondern
auch der Giftstoff (Miasma), sie zu erzeugen. Der wohlhabendere, mit-
unter auch vornehmere Stand, der, wo nicht auf Ueberlegenheit, doch
wenigstens auf Gleichheit in Einsichten mit denen Anspruch macht,
welche sich dahin auf dem dornichten Wege gründlicher Erlernung be-
mühen müssen, begnügt sich, gleichsam den Rahm der Wissenschaft in
Registern und summarischen Auszügen abzuschöpfen, will aber doch
gerne die Ungleichheit unmerklich machen, die zwischen einer redseli-
gen Unwissenheit und gründlicher Wissenschaft bald in die Augen fällt,
und dieses gelingt am besten, wenn er unbegreifliche Dinge, von denen
sich nur eine luftige Möglichkeit denken lässt; als Facta aufhascht und
dann den gründlichen Naturforscher auffordert, ihm zu erklären, wie er
wohl die Erfüllung dieses oder jenes Traumes, dieser Ahnung, dieser
astrologischen Vorhersagung oder Verwandlung des Bleies in, Gold
u. s. w. erklären wolle; denn hiebei ist, wenn das Factum eingeräumt
wird: (welches er sich nicht streiten lässt,) Einer so unwissend,, wie der