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hundertausstellung war, nur wenigen. bekannt geworden sein. Es Rauchmuseüm steht? UWirTbesizen demnach :. drei. verschiedene
bleiben noh die drei Büsten von Mattersberger (1795), Fassungen des Rauchschen Kantbildes. 5 ie
Bardou (1798) und Hagemann (1801). Nur die Hag- Inzwischen war man „in Königsberg von dem Bahnhofs»
mannsche Büste war ähnlich wie das Beckersche Bild als Denkmal plate: als Standort abgekömmen und plante eine Aufstellung auf
für eine kleinere Kantgemeinde gedacht, der breiteren Oeffentlih- dem Alltstädtischen 'Kirchplaß. "Rauch erlebte die Lösung - der
feit blieb aber auch sie unzugänglich. Das einzige, wirklih Plaßtfrage nicht mehr. + 1857, kurz! vor seinem Tode, konnte er
öffentliche Denkmal Kants wurde demnach erst das Standbild sich noc< über: das gute Gelingen des Gusses, den Gladenbed
von: Rauch, das dieser für das Monument Friedrihs des anfertigte, freuen. Erst 1862, bei der Einweihung der neuen
Großen in Berlin schuf und das man dann in einer Umarbeitung Universität erfolgte die feierliche Enthüllung ; des Stand-
in Königsberg ausstellte. Diese wichtige Tatsache allein rechtfertigt bildes, für das man endlich einen. Standort: gefunden hatte,
schon eine Beantwortung der sich aufdrängenden Fragen na und zwar auf dem. Kantplatz, in der -Nähe der nordwestlichen
der Geschichte des Standbildes, nach den Vorbildern, die Rauh Eke des Schlosses, wenige Schritte von Kants ehemaligem Wohn-
benutßt hat und nach dem Grad der Aehnlichkeit. hause entfernt, Aber auch hier blieb es nicht endgültig, sondern
Seit etwa 1780 bewegte bis zur Mitte des 19. Jahr- wurde 1884 aus Anlaß einer Straßenregulierung auf den
hunderts die Errichtung eines Denkmales für Friedrich den Paradeplatz gebracht, wo es noch heute steht.
Großen die Gemüter in ganz Preu- - Die drei Fassungen, die Rauch
ßen. Nach endlosen Plänen wurde seinem Kantdenkmal gab, unterscheiden
schließlich, 1839, Christian Rauch fich nur 'unwesentlich voneinander,
die Ausführung eines vom Könige Jedesmal ist der Philosoph in langsam
genehmigten Entwurfes übertragen. schreitender Bewegung mit geistig ge-
Um den Sockel des Reiterstandbildes strafftem, vorgebeugtem Kopf und dem
herumgruppiert, sollten die Kriegs- Redegestus der erhobenen rechten Hand
und Geisteshelden aus Friedrichs dargestellt. Die Linke hält den dreis-
Regierungszeit ihren Platz erhalten, eckigen Hut und den Sto, der als
darunter auch Immanuel Kant. leichte Stütze dient. Am momentaänsten
Rauch begann die Kantstatue im wirkt die Bewegung zweifellos in der
Jahre 1848 als lette der 31 flüchtiger durchgearbeiteten kleinen
Soelfiguren. Auf der Rüssseite Statuette. Die Kleidung : langer Ro>,
des Denkmals Unter den Linden Dreispitz, Perücke, sind als typisch
in Berlin nach dem Branden- für Kant durch literarische Ueber-
burger Tore zu steht nun lebens- lieferungen und zeitgenössische Bilder
groß der Philosoph als schlichtester genugsam belegt. Sto> und Hut
in der Gesellschaft von Soldaten werden zudem im Kantzimmer zu
und Hofleuten, in einfacher, bürger- Königsberg aufbewahrt. Bei dem
licher Tracht, lebhaft in ein Gespräch Berliner Denkmal, das infolge seines
mit seinem Zeitgenossen Gotthold eigenartigen Standortes auf dem
Ephraim Lessing verwicelt, den er Soelrand fast reliefmäßig und nur
allerdings im Leben nie sah. Der in der Seitensilhouette wirkt, mußte
Platz im Vordergrund an der E>e der Bildhauer das Körpervolumen
des Sockels läßt die Gestalt voll- möglichst flach zusammenhalten, und
plastisch zum Ausdru> kommen und deshalb legte er den im Redegestus
gibt ihr eine Betonung, die vielen erhobenen rechten Oberarm dicht an
anderen Sockelfiguren fehlt. den Körper und schob die Hand
Im Jahre 1850 war das mit Hut und Stko> vor die Mitte
Friedrich - Monument vollendet, Miniatur von Vernet. Um 1792. des Leibes. Der Umriß. der Seiten-
und d'e damit verbundene Er- Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum. ansicht wurde dadur<;g im Sinne
richtung des ersten öffentlichen " romantischer Kunst noch besonders
Monumentalstandbildes des Philosophen mag wohl die Ver- lebhaft bewegt. Bei der Verwendung als Freiplastik ergab diese
anlassung gegeben haben, daß man sich endlich auch in Königs- WArmhaltung in der Vorderansicht einen zu geschlossenen Umriß,
berg entsc<loß, ernsthaft die Vorbereitungen für ein würdiges was dem künstlerischen Empfinden Rauchs und seiner Zeitgenossen
Denkmal in Kanks Heimatstadt in Angriff zu nehmen. 1852 ließ durchaus widersprach, daher löste der Bildhauer bei dem Königs-
Karl Roztenkranz im Verlage von Gräfe und Unzer eine kleine berger Standbild den rechten Oberarm vom Körper und schob
Denkschrift unter dem Titel: „Das für Kant zu Königsberg die Hand mit Hut und Sto> an die Seite. Die Statuette-schließt
projectierke Denkmal" erscheinen. Er schlug als Standort den sich im Körperniotiv: ganz an das Berliner Standbild an, kann
Philosophendamm, den Lieblingsweg Kants, vor, weil hier zudem also nicht, wie die Eggers behaupten, eine Kopie der Königsberger
der geplante Bahnhof der Ostbahn einen Zielpunkt des städtis<hen Fassung sein. | u
Verkehrs schaffen würde. Als Künstler, dem die Ausführung zu Ueber die Vorbilder, die Rauch zu seiner Arbeit benußtte,
übertragen sei, nannte er bereit8 Rauch und vertrat die Ansiht, werden wir durch die Rauchbiographie der Brüder Eggers und
daß man sich mit einem einfachen Abguß des Berliner Stand- ein paar andere wichtige Zeugnisse hinreichend unterrichtet. In
bildes begnügen könne. Von anderer Seite wurde das Verlangen seiner Denkschrift erzählt Rosenkranz, Rauch habe den Philosophen
nac< einem Sitzbild in ankiker Gewandung ausgesprochen. Im auf seiner Reise durch Königsberg selbst noch gesehen. In der
Sommer 1853 teilte Professor Hagen dem Bildhauer vertraulih Tat war Rauch 1798 mit dem Königspaare zur Huldigung in
die Bildung eines Denkmal-Komitees mit. Rauch veranschlagte der Krönungsstadt und kann sehr wohl einen bleibenden. Eindruck
die Kosten auf 8--10000 Taler und erhielt, nachdem ungefähr von der Erscheinung Kants erhalten haben. Er hat ihn dann
die Hälfte der Summe aufgebracht war, Anfang 1855 den sicherlich als .Spaziergänger gesehen, und daher lag ihm dieses
festen Auftrag. Es ergab sich jedoch, daß eine einfa<me Wieder- Motiv bei der späteren Gestaltung seines Kantbildnisses durchaus
holung des Standbildes am Friedrichs-Denkmal für eine Frei: nahe. -Aber -der lezte Grund für seine eigenartige Auffassung
plastik nicht in Frage kam, und so entschloß sih Rau<ß zu muß in einer direkten Anlehnung an ein bekanntes und wohl
einigen Aenderungen. Im März 1855 begann er das neue auch ziemlich verbreitetes Kantbildnis gesehen werden, .das noch
Modell, das er bald vollendete. Wie die Rauchbiographen zu Lebzeiten des Philosophen entstand. «=
Eggers angeben, fertigte er gleichzeitig mit dem großen Modell Bei der Besprechung der Kantstafue erwähnen Rauchs
als Kopie eine kleine Statuette, von der ein Gipsabguß im Biographen: „Als Fingerzeig diente ihm (Nauch) eine in seinem
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