Full text: Kant

au- lichkeit in äußerster Bestimmtheit repräsentiert. Diese Funktion des 
ner Dinges an sich aber ist das ens realissimum, das allerrealste Wesen, 
Ög- Gott selbst. Wie immer man auch den Gottesbegriff konstruieren 
als mag, seiner Ichgliederung kann sich keine Konstruktion entziehen. 
är- Die Betrachtungen über das noumenon haben eine merkwürdige 
2Ns Wendung genommen. Das Ideal der Erkenntnis erzeugt vermöge der 
der Ganzheitsbedingung, die in der Forderung der psychischen Gegen- 
ren wärtigkeit gegründet ist, gerade die drei großen Hauptthemen der 
gS- traditionellen Metaphysik. Während Kant die beiden Grundfragen 
er der Erkenntnis nach der Möglichkeit der Mathematik und der Natur- 
ler wissenschaft bejaht, sieht er sich gezwungen, die Wissenschaftlich- 
be- keit der Metaphysik zu verneinen. Diese drei Ideen, wie Kant sie 
ät- nennt, können nicht den Anspruch erheben, nach wissenschaftlicher 
Methode, d. h. nach der Methode diskursiven Erkennens, wie sie die 
die Subjekt-Objektkorrelation fordert, bestimmbar zu sein. Metaphysik 
je- ist als Wissenschaft unmöglich, entscheidet daher Kant. Aber ist er 
ta- darum wirklich der Zermalmer aller Metaphysik, wie man behauptet 
se hat? Gerade das Gegenteil sagt die Wahrheit. Nachdem Kant die 
ch Metaphysik als Wissenschaft allerdings zu Fall gebracht hat, ist es 
nd sein heißestes Bemühen, sie in neuer Gestalt, aber mit den alten Bau- 
7e- steinen wiederaufzurichten. Gesteht er doch selbst, in die Metaphysik 
ıb- verliebt zu sein. Nun kann es aber im Umkreise der Fragestellungen 
(as des theoretischen, also wissenschaftlichen Erkennens keinen weite- 
en ren, über ihn hinauslangenden Gesichtspunkt mehr geben, nachdem 
ist einmal die Subjekt-Objektkorrelation als Prinzip alles Gegenständ- 
en lichen entdeckt und hierdurch die Grenze der Erkenntnis eindeutig 
Wr abgesteckt war. Infolgedessen hätte jeder Versuch, von den theore- 
lie tischen Voraussetzungen aus dem Ding an sich einen positiven Gehalt 
en durch die metaphysischen Ideen zu geben, von vornherein scheitern 
u- müssen. 
lie 6. Kant nimmt daher im Begriff der Idee bereits die vorsichtige 
sie Wendung zu einer anderen Denkweise, die im Gegensatz zur theore- 
er tischen als praktische Art der Erkenntnis auftritt. So gewiß Kant 
at, danach strebt, in dem theoretischen Hauptwerke den theoretischen 
st. Gesichtspunkt durchgehends festzuhalten, indem er im dritten Ab- 
in schnitt, in der transzendentalen Dialektik, die Ideen ausschließlich 
9- in ihrer Bedeutung für die Erkenntnis untersucht, so biegt sich ihm 
st dennoch hier der Begriff der Erkenntnis selbst unmerklich ins Prak- 
ut tische um. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß in der transzenden- 
S talen Dialektik der Schematismus der formalen Logik den äußeren 
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