"als erstenmal in der Geschichte des deutschen Idealismus auf. „Geist in
mit ästhetischer Bedeutung heißt das belebende Prinzip im Gemüthe‘, so
haft führt Kant diesen Begriff :ein. Das belebende, d. h. die Gemütskräfte
zeN- zweckmäßig in ein freies‘Spiel versetzende Prinzip aber ist das „„Ver-
sein mögen der Darstellung ästhetischer Ideen‘. (V, 313/14 und VII, 225.)
ickt Wenn Kant die Herkunft der ästhetischen Idee in den Geist verlegt,
zen- so ist sie als transzendentales Erzeugnis gedacht. Der belebende Geist
den ist der Schöpfer neuer, d. h. originaler Kulturideen in sinnlicher Dar-
1ZU- stellung. Es ist der Kerngedanke der späteren Hegelschen Ästhetik,
haft die ihre ausführliche und glänzende Darstellung und Fortführung
durch Fr. Th. Vischer und Robert Vischers Kritische Gänge gefunden
des hat. Erst die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hat, ange-
den regt durch G. Th. Fechners Vorschule der Ästhetik, die Wissenschaft
och vom Schönen „von unten“ her neu zu begründen gesucht, indem sie
von vom psychologischen Erlebnis aus mittels der Assoziation den objek-
lop- tiven Gehalt des Kunstwerks erfassen will. Der zentrale Gedanke
hen dieser Theorien des ästhetischen Genießens ist die psychologische Ein-
Das fühlung. Er bedeutet in abgeblaßter Form den ins Mannigfaltige des
lern Empirischen ausgeflachten transzendentalen Grundgedanken der
rkt. Methode Kants.
eta- 9. In der Moralphilosophie hatte Kant durch den kategorischen
Be- Imperativ den Maßstab des sittlichen Wertes und im sittlichen Wert
den Repräsentanten der objektiv gültigen Werte, also der Mannig-
ant faltigkeit der Kulturwerte aufgestellt, wenn man an die Stelle des
Ins. Buchstabens die sachliche Weite der Probleme setzt. Wenn daher der
Velt ästhetische Wert die Wertnatur in extenso besitzen soll, so muß ihm
die Kant irgendwie das Sollensmoment einfügen. Es muß an ihm das
che Normative, die Verwirklichung als notwendige Forderung sich offen-
eit, baren. Und in der Tat nimmt denn auch Kant den ästhetischen Wert
des unter die allgemeinen Bedingungen des Moralischen auf, ohne dabei
ität das Eigentümliche des Ästhetischen zu zerstören. Dem Moralischen
ıtes haftete bei Kant, wie wir bereits wissen, etwas von der Gesetzesallge-
Ze- meinheit der naturwissenschaftlichen Denkweise an, während das
die Ästhetische am Individualistischen sinnlich anschaulicher Gegen-
len stände teilnimmt. Diesem Unterschiede trägt Kant Rechnung, wenn
er das Schöne als „das Symbol des Sittlich-Guten“ erklärt. (V, 353.)
Lin Kant führt diese „Analogie‘‘ zwischen dem Schönen und Guten an
ijen Beispielen durch, die das Durchscheinen des Sittlichen in der mora-
An- lischen Bezeichnungsweise schöner Gegenstände erkennen lassen:
um „Wir nennen Gebäude oder Bäume majestätisch und prächtig, oder
19%* 1709