Full text: Kant

„ebens- EINLEITUNG 
ich der 
stehen- 
‚ Kants 
duellen 
in die ı. Zum Begriff des Kulturbewußtseins 
verden, 
ot. 
- Kants 
axtenso 1. Kultur ist stets ein gewordenes Gebild, aber nicht naturgeworden, 
.T MÖg- sondern gewachsen aus urtümlicher Kraft und nach eigenem Gesetz. 
Einheit Natur ist ein anderes, ist nicht geworden, sondern schlechthin seiend. 
reitere Wohl hat auch die Naturordnung ihr eigenes Gesetz, wohl gibt es in 
tudium der Natur Veränderung, aber Gesetz und Veränderung sind gänzlich 
tiefere verschieden von der Gesetzlichkeit und dem Werden und Vergehen 
‚ellung, der Kultur, weil das Naturgesetz kein Werden, sondern ein Sein be- 
gewäh- stimmt. Kultur ist ein Gefüge, das der Mensch nach seinem Willen 
dieser erzeugt und an dessen Bau er weiter arbeitet, die Natur sich zum 
bloßen Mittel gestaltend für seine Kulturzwecke. So gerät die Natur 
erzich- als Wirklichkeit, die der Mensch bearbeitet und formt, in eine sekun- 
(tlicher däre Stellung der Kultur gegenüber, sie wird zum Material für die 
+ über- Formkräfte des Kulturstrebens. Aus der chaotischen Gegebenheit der 
Naturwirklichkeit ein System zu ordnen, das, genau nach bestimmten 
‚ungen, Zwecken ineinandergreifend, die Mittel der Natur an sich reißt, um 
in den sie zu zweckhaft gebildeten Einheiten zu verformen, ist die Aufgabe, 
simmel die sich das Menschengeschlecht — bewußt und unbewußt — gestellt 
hat. So gewiß dieser Gestaltungstrieb von Nützlichkeitserwägungen 
Kultur, nach allen Richtungen hin durchflochten ist, so sehr der Gedanke 
CaWwÄrT- eines bequemeren Daseinsstiles die Wahl der Mittel und Zwecke 
a über- bestimmt, so wenig kann dieses Glückseligkeitsstreben, als eine 
übergreifende, alle Menschen umspannende Einheit angesehen, den 
ımmen Kulturgedanken bestimmen, geschweige erschöpfen. Die bewußten 
Zwecksetzungen allerdings bewegen sich meist in der Ebene von 
Überlegungen, die das eigene Glück zum Ziele haben. Aber die Al- 
gemeinheit dieses Strebens ist nur die Allgemeinheit einer Tatsache, 
nicht die eines Prinzips. Daher fragt es sich, ob es nicht möglich ist, 
andere Zweckrichtungen zu erkennen, die sich zu höheren Einheiten 
verknüpfen lassen, die zwar auch die Einheit des Zweckhaften be- 
sitzen, deren Sinngehalt aber völlig jenseits der Glückzustände ein- 
NAST. zelner liegt, und denen darum ein Sein zukommt, das über der Schicht
	        
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