Full text: Kant

ausmesse, was eine unmittelbare Folge aus seiner absoluten formalen 
nn Logik bedeutet. 
ii Auf dem Gebiete der Ethik wird das Absolute in noch breiterer 
zn Front erreicht. Das Unbedingte des Sittengesetzes vollendet die „Reihe‘“ 
ve der moralischen Bedingungen, so daß die vollkommene moralische 
x Handlungsweise einen unendlichen Wert erhält. Hier erkennt die Ver- 
n nunft sich selbst, ohne daß noch die Möglichkeit besteht, „hinter“ ihr 
S ein Ding an sich zu postulieren. Dieses Tun des Erkennens enthält 
die gesamte zu diesem Erkennen notwendige Anschauung in sich 
N selbst, weil es sie produziert. Hier ist keine Welt der Erscheinungen 
a zwischen dem erkennenden Subjekt und dem zu erkennenden Objekt. 
N Hier beginnt bereits die subjektive Schichtung der Analyse; ihr Er- 
lebnis ist das Absolute im Hinblick auf das Gesetz der Freiheit, das 
x nach seiner individualistischen Funktion der intelligible Charakter ist. 
x 2. Betrachten wir zuerst die gegenständliche Sehrichtung. Kant geht 
} von der Bestimmtheit des logischen Gegenstandes aus, weil er in ihm 
Ü — mit Recht und mit Unrecht, wie wir feststellten — kein Problem 
" der Gültigkeit sah. Diesen Gegenstandsbegriff, der zunächst nur inner- 
8 halb der Logik gültig ist, zu erweitern, sieht sich Kant durch einen 
stufenartigen Aufbau genötigt. Zuerst gesellt sich ihm vermöge der 
reinen Anschauung der Gegenstand der mathematischen Wissenschaf- 
ten. Bis hierher glaubt Kant ohne den Ichbezug des Gegenstandsbe- 
griffes auszukommen, wenngleich er ihn implicit schon im Begriff der 
mathematischen Anschauung voraussetzt. Erst der Übergang zu den 
Gegenständen der damaligen mechanischen Naturwissenschaft zwingt 
ihm die Notwendigkeit auf, dem Erlebnismoment im Gegenstandsge- 
danken gerecht zu werden und das Ich in die Gegenstandsbedingung 
einzuführen. In der Ichheitsbeziehung entdeckt Kant eine allgemeine 
konstitutive Bedingung des Gegenstandsgedankens, ohne indessen 
diese Allgemeinheit für ihn voll auszuwerten. Denn er läßt jetzt zur 
mathematischen Gegenständlichkeit nur die quantitativ bestimmte 
des mechanischen Naturgegenstandes hinzutreten, die innerhalb die- 
ser objektiven Sehrichtung die beherrschende wird, anstatt den allge- 
meinen Gegenstandsbegriff zu vertiefen. Aber schon das Kategorien- 
system selbst sprengt diese Begrenzung der Objektbestimmung. In den 
Analogien der Erfahrung hat sich Kant von der Einengung auf die 
mechanische Naturwissenschaft bereits wieder befreit, um den Gegen- 
standsbegriff zu dem des Naturwirklichen schlechthin auszuweiten 
und in den Postulaten des empirischen Denkens überhaupt wird die 
abschließende Formulierung des sinnlich wahrnehmbaren Gegen- 
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