Full text: Kant

in der praktischen Vernunft das Urgefüge des normativen Kulturbe- 
ht. wußtseins erkennen. 
Gewiß geht die Bewegung der Analyse immer noch in der objek- 
ti- tiven Sehrichtung, aber sie bedarf bereits der Rückblicke auf das Ich. 
nn Die neue Welt der Werte existiert; aber sie existiert nicht mehr in der 
in. sinnlichen Erfahrungswelt; sie ist ein Gültiges; ein Gültiges, das sich 
nn im Ich in einem tieferen Sinne begründet als der Erfahrungsgegen- 
ser. stand; für diese Welt der Freiheit ist das autonome Ich konstitutiv. 
ch Die Korrelation zwischen Ich und Urteil bleibt hier wie auch weiter- 
hi hin durchaus bestehen, aber die Gegebenheitsfunktion der Anschau- 
Be. ung ist eine andere geworden. Diese unsinnliche Anschauung wird 
7m gleichsam von dem Faktum der Vernunft selbst gegeben. Kant analy- 
dies siert die moralische Gesinnung und findet als deren transzendentale 
h. Bedingung die Welt der Werte. Diese wird vom autonomen Ich pro- 
17m duziert; die unbedingte Gültigkeit des kategorischen Imperativs macht 
‚he das moralische Ich zur absoluten Vernunft. Die Korrelation zwischen 
ds dem Allgemeinen und Besonderen, zwischen Begriff und Anschauung, 
in zwischen Urteil und Ich, wird zur Korrelation zwischen der allge- 
in meinen moralischen Gesetzgebung, zwischen der Welt der höchsten 
Zn Werte und dem Individuellen des intelligiblen Charakters. Weil aber 
ed Kant die Kluft zwischen intelligiblem und empirischem Charakter 
ht aufrechterhält, kommt es zunächst zu keiner eindeutigen Bestimmt- 
mn heit in dem Verhältnis zwischen der Wertewelt und dem besonderen 
el Wirklichen. Vielmehr läßt Kant die gegenständliche Sehrichtung zu- 
zB nächst bis an ihr äußerstes Ende auslaufen, wenn er als die Gegen- 
nis stände der Vernunft die drei allumfassenden Ideen von Gott, Welt und 
ist Seele einsetzt. Während aber Gott und Welt in ihrem wahren Ganz- 
cn heitscharakter erkannt werden, löst Kant den Seelenbegriff vollständig 
die auf, weil die Freiheitsfunktion des intelligiblen Charakters aus Grün- 
nn den der Reinhaltung der Methode keine empirische Vermischung ge- 
an stattet. Diese Ideen geraten wegen ihrer Übersinnlichkeit und ihrer 
ht Leitfunktion unter die Bedingungen des Praktischen und geben den 
lte tiefsten Inhalt des Dinges an sich an, indem sie die letzten Maßstäbe 
In- der Wertewelt werden, die infolgedessen die absoluten Werte sind. 
las Die objektive Sehrichtung ist damit ausgeschöpft. Sie hat die Gegen- 
0. standsarten nebeneinander gestellt, indem sie, von den Ideen abge- 
‚ch sehen, den Begriff der kritisch-wissenschaftlichen Philosophie defi- 
ok. nierte, in der die Grundarten der Gegenstände nur die allgemeine 
a e. Urteilsgesetzlichkeit über sich haben, aus der sie nicht ableitbar, 
ich jedoch vermöge ihrer bestimmbar sind. Sie ist das Gebiet der end- 
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