Full text: Kant

Ite sein, die das Erdenleben des einzelnen umgaben und bestimmten. Die 
;h nicht Handlungen der Menschen und damit die Gestaltungsmöglichkeiten, 
in, ganz die sie sich der Natur gegenüber erwarben, waren und wurden in 
steigendem Maße bedingt durch den Grad der Erkenntnisse, die sie 
um Teil sich über die Natur erkämpften. So ist die Wahrheit eine jener über- 
ı Werk- greifenden normativen Einheiten, die alle Zwecksetzungen zu einer 
ıng und über ihnen stehenden Einheit verknüpft, indem sie ihnen und ihrer 
jel jener Zusammengehörigkeit mit den Mitteln die ihr selbst eigentümlichen 
W ohlbe- Gesetze aufzwingt und die Einzelzwecke, unbeschadet der Vielseitig- 
zusehen keit ihrer Inhalte, zu einer systematischen Einheit verflechtet, die ein 
r Wirk- Band gegenseitigen Verstehens und einheitlich normierten Handelns 
sie sich um die ganze Menschheit schlingt. Wahrheit ist ein Konstituens der 
en Nut- Kultur; Wahrheit ist ein Kulturwert. Die gegenständliche Funktion 
t willen der Wahrheit drückt sich im Urteil aus. Das Urteil im logischen Sinn 
ıng em- ist es, was das Objektive, das Gültige erzeugt, indem es das Gültige 
elbstän- in seiner Gültigkeit bestimmt. Die technischen Mittel für das Ver- 
stehen der Urteile sind Sprache und Schrift, die sich unter diesem Ge- 
» Wahr- sichtspunkt als wertvolle Kulturgüter ausweisen. 
ar nicht Trotz dieser über das Individuelle der Gesamtsituation und des 
verhilft ganzen Lebensschicksals des einzelnen hinausreichenden Funktion 
jektiven bleibt die Wahrheit dennoch eingetaucht in die Subjektivität des In- 
ı Wahr- dividuums, erweist sie sich als ein Gewebe von Beziehungen, die vom 
»winnen eigenen Ich aus zum Gegenständlichen hinausdringen, die aber zu- 
zeit und gleich auch wiederum von der Welt des Objektiven zurückweisen ins 
sinnung eigene Ich. Die richtig verstandene Objektivität der Wahrheit darf 
Entdek- den Zusammenhang nicht übersehen, den der stets vom Einzelsubjekt 
rhaupt, ausgehende Erkenntnisprozeß zwischen dem forschenden Ich, das 
eit, we- die Wahrheit zu erfassen sucht, und dem Gültigsein der Wahrheit 
gestellt stiftet. Wahrheit ist stets den Bedingungen unterworfen, die das die 
ken, als Wahrheit denkende Ich enthält und über jede Wahrheit ausbreitet. 
rhebern Wahrheit ist darum in einem begrenzten, aber wohldefinierten. Sinne 
in über Erzeugnis des denkenden Ich. 
ar. Hier Der Wahrheit wohnt daher eine Doppelfunktion inne, sie ist eine 
5 unter- Wechselbeziehung zwischen dem Ich und dem Sein des Gültigen, wie 
mußte, es sich im Urteil konstituiert. Wahrheit bedeutet daher zweierlei: Sie 
rdnung ist urteilsbestimmtes Gegenstandsein, wie auch das Sein des Verstan- 
sie die des im Ich. Verstand ist zunächst eine psychologische Tatsache, aber 
Zwecke zugleich bedeutet Verstand ein Prinzip des Verstehens, des Wissens 
nd ent- und somit der Wissenschaft. Verstand bezeichnet die Ichgliederung 
rungen, der Wahrheit. Daher untersucht Kant das Erkenntnisproblem unter
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.