Full text: Kant

der logisch-theoretischen Qualitäten zu machen, so bedarf es der Be- 
sinnung auf die Methoden der Darstellung philosophischer Systeme. 
Vom kritischen Erkenntnisbegriff Kants aus betrachtet, ist die 
at- Wirklichkeit das System der wirklichen Naturgegenstände. Die Frei- 
heitsmetaphysik indessen formt diesen Wirklichkeitswertbegriff um, 
us indem sie ihn unter die theoretischen und normativen Bedingungen 
as des gültigen Wertes stellt und ihn so zum Begriff des Schauplatzes 
en für das geschichtliche Geschehen vorbereitet. Diese Beziehung seiner 
nd ethischen Metaphysik zur Wirklichkeit in den Mittelpunkt stellen 
en aber bedeutet, wie sich herausgestellt haben dürfte, nichts anderes als 
Sr- sein System unter der Einheitsbedingung des normativen Kulturbe- 
;h- wußtseins darstellen. 
in Aber vielleicht ist dies nur ein anderer „Standpunkt“, von dem aus 
.N- sein System entfaltet werden kann? Vielleicht ist es nur einer der 
7e- möglichen Maßstäbe, die das neunzehnte Jahrhundert in verwirrender 
en Fülle heraufgebracht hat, an dem sein System gemessen werden kann? 
Dann würde der Maßstab des kritischen Erkenntnisgedankens dem 
Maßstabe seiner Freiheitsmetaphysik gleichwertig an die Seite treten. 
Aber dies ist gerade die Behauptung unserer Analysen, daß der 
Maßstab kritischer Erkenntnismethode nur einer der möglichen Maß- 
en stäbe für die Auffassung seines Systems ist und daß er nicht die be- 
ne deutsamen Möglichkeiten notwendig in sich zu schließen braucht! 
eit Indessen hebt nicht die ethische Metaphysik auch nur eine „Seite“ 
rt. des Systems heraus? Wiederum steht der Urteilseinheit des Systems 
la- seine Icheinheit als nur gleichberechtigter Maßstab gegenüber. Das 
ze, Maß der Maßstäbe kann nur aus der größeren oder geringeren Einheit 
in der Systemdarstellung selbst geschöpft werden. Dieser Gesichtspunkt 
es aber dürfte das größere Recht auf die Seite der Freiheitsmetaphysik 
‚er als Einheitspunkt stellen. 
ns Nur auf einen Punkt sei am Schlusse zur Erhärtung dieser Ansicht 
el- hingewiesen. Die Systemeinheit muß zugleich Sinneinheit sein, wenn 
rk anders sie dem singulären Momente der geschichtlichen Tatsache des 
Systemes Kants gerecht werden will. Und die Sinneinheit kann nur von 
gt einer Metaphysik aus hergestellt werden. Erst als Sinneinheit begreift 
en sich das philosophische System, sofern es von einem Individuum pro- 
T- duziert sein muß. Diese Sinneinheit muß freilich auch Systemeinheit 
he besitzen, weil auf der anderen Seite wiederum nur durch sie an der 
en Sinneinheit der überzeitliche, also auch überindividuelle Problem- 
N- gehalt der individuellen Leistung herausgelesen werden kann. 
al- a 
g. 
S- 
ag 
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