WE z. Die geschichtlichen Voraussetzungen der erkennt-
Shen nistheoretischen Gestalt des kantischen Werkes
x auf,
ichts-
'hung 1. Unter dem geistigen Druck der verstandesmäßigen, man möchte
sagen, theoretisierenden Auffassung der Welt in den letzten drei Jahr-
‚ das hunderten hat man versucht, die kantische Philosophie in ihrem
Nent- letzten Grunde als anti-intellektual zu erweisen. Ist es doch gerade
selbst der Primat der praktischen Vernunft, der die Brücke zu seinen großen
"tums Nachfolgern schlägt, der also das Bedeutsame, Fortwirkende seines
nNmer Systems enthält, von dem man daher geglaubt hat, daß er uns sein
t und System überhaupt erst historisch zu begreifen und zu würdigen ge-
ı ihre statte. Man hat diesen Gedanken daher zum Gestaltmittelpunkt seines
ionen Systemdenkens gemacht. Und setzt nicht auf der anderen Seite Kants
er zu Philosophieren gerade der Erkenntnis, gerade der Funktion des theo-
Ihre retischen Verstandes nach mehreren Richtungen hin Grenzen?
ische Diese Philosophie nimmt dem Verstande das Recht, die Existenz
n sie Gottes und seine Eigenschaften, die Unsterblichkeit und das Wesen
>hilo- der Seele, die sittliche Freiheit, schließlich den Sinn und Zweck der
)leme Welt als eines Ganzen, der hinter dem kausalen, mechanistischen Da-
ische sein der Dinge steht, zu erkennen. Der Weg zu diesen überempiri-
awal- schen Gegenständen führt vielmehr nur über den moralischen Willen
\oden des Menschen. Denn unsere Moral regelt unser tätiges Dasein; sie be-
lieser stimmt unsere Entwicklung und unser Gestalten immer unter dem
‚WIS- Gesichtspunkte, daß wir Glied der Welt als eines Ganzen sind. Rich-
tungbestimmtes Handeln ist nur möglich durch die Wahl von Mitteln
Gott, zu bestimmten Zwecken, und darum nur möglich für ein Bewußtsein,
nd in dem das Feld seines Handelns als ein geschlossenes, übersehbares
ische Ganzes, nicht bloß als ein bruchstückartiger Ansatz von Wertordnun-
run- gen gegeben werden kann. Zweitens vollzieht das Leben eine Herab-
t, die setzung der Würde des Verstandes, wenn man Leben als die Methode
Kul- der Verwirklichung der Kulturwerte betrachtet, und jedes Leben in
einem höheren, das bloß vegetative biologische Dasein übersteigenden
Sinne hat diese Beziehung zu den Kulturwerten. Unter diesem zweck-
haften Gesichtspunkte können die Funktionen des Intellekts besten-
falls als ein bloßes Mittel gelten, um die Wertverwirklichung auf der
Grundlage der Erkenntnis der gesetzlichen Zusammenhänge zwischen
Mitteln und Zwecken, wie sie die moderne Wirtschaftsordnung, ins-
besondere die Technik in einer höchst verfeinerten Form fordert und
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