C1S- leitbar sein müsse. Der oberste Gesichtspunkt des Rationalismus ist
en. eben die so verstandene deduktive Methode.
ch, Da hieraus die Folgerung zu ziehen ist, daß unsere Erkenntnisse
ge wahr sein müssen, ohne von der sinnlichen Erfahrung erzeugt zu sein
len oder bestätigt werden zu müssen, so ergibt sich mit Notwendigkeit,
ind daß der Herrschaftsbereich dieser Erkenntnisprinzipien sich ohne
ıch weiteres auf solche Gegenstände erstreckt, die nicht bloß niemals
CH, wahrgenommen sind, sondern sich auch grundsätzlich jeder sinnlichen
nt- Wahrnehmbarkeit entziehen. Das heißt aber die Existenz und Eigen-
;he schaften Gottes, die Unsterblichkeit der Seele, die Einheit und der
letzte Grund des Weltganzen sind für den Rationalismus erkennbar.
fe- Jedoch reicht nicht bloß das Gebiet der erkennbaren Gegenstände
A über den Umkreis der Erfahrung hinaus, auch der Gültigkeitsgrad
© der Wahrheiten von den erfahrungstranszendenten Gegenständen
< übersteigt diejenige Gewißheit, die Erfahrung jemals zu geben vermag.
ler Soweit sich unter den Bedingungen des Rationalismus von einer Er-
N fahrungserkenntnis reden läßt, ist sie verworren, und es kommt ihr
N nur eine relative, stets verbesserungsbedürftige und untergeordnete
jan Wahrheit zu, die von dem ein für allemal festgestellten Sein der meta-
al: physischen Gegenstände geleitet ist. Darum leitet Spinoza aus Gott
ch und der Fülle seiner Inhalte das Einzelne deduktiv ab. Es gehört
we: ferner zu den notwendigen Voraussetzungen des Rationalismus, das
Un Wirklichkeitsgefüge der Welt aus dem gleichen logischen Geflecht
; bestehend zu denken wie die Gesetzlichkeit des Logischen selbst. Die
Welt- und Lebensgesetze sind dann der Ausdruck derselben Vernunft-
gt gesetzlichkeit, die sich im Ich des empirischen Individuums offenbart.
er: So eröffnet sich die prinzipielle Möglichkeit, den Inhalt dieser Ge-
‚en setze aus der Gesetzlichkeit der eigenen Vernunft abzuleiten.
Ge: Endlich wird im Rationalismus das psychische Sein, insbesondere
ffe die primäre Gesetzmäßigkeit des Ich, das Ich als Prinzip der Erkennt-
nn: nis, völlig in die logische Vernunftgesetzlichkeit aufgelöst, die dann
hr. oft, ihre formale Einstellung an die Inhaltlichkeit der Naturgesetze
an- verlierend, die Erkenntnis und die Willenskräfte wie überhaupt die
{h- personale Einheit des Individuums in den kausalen Zusammenhängen
die der allgemeinen Naturkräfte und Naturgesetze aufhebt und in ihrer
len Eigengesetzlichkeit vernichtet. Zugleich wird der Zusammenhang
ch zwischen dem Allgemeinen des logischen Begriffsgesetzes und dem
ird Besonderen der Erfahrungsinhalte, die ein empirisches Bewußtsein
ıb. gerade jetzt und hier erlebt, zerschnitten. Die Korrelation zwischen
20