h die synthetisches Urteil a posteriori. Ihm kommt keine strenge Allge-
zlich- meingültigkeit zu, sondern nur eine komparative, weil die einzelne
sind Wahrnehmung nicht zureicht, um die Wahrheit für alle möglichen
ß der Wahrnehmungen völlig sicher zu stellen. Diese komparative Gültig-
schen keit ist ebenfalls für Kant kein Problem, oder hat wenigstens nur ganz
ZWar sekundäre Bedeutung. Denn es ist lösbar erst, nachdem die allge-
t zu- meinen Gültigkeitsbedingungen jedes Erfahrungsurteils erkannt sind.
griff Ist dies geschehen, dann ist die Lösung der Gültigkeitsfrage der Urteile
a3ssen a posteriori in ihren Grundzügen bereits mitgegeben. Darum spitzt
[(den- sich das ganze Erkenntnisproblem auf die Gültigkeit der allgemeinen
liche Bedingungen zu. Diese allgemeinen Bedingungen müssen unabhängig
rteile von der Einzelerfahrung sein, sie liegen logisch vor jeder Einzelerfah-
men- rung und vor jedem Urteil a posteriori. Darum nennt Kant diese all-
» be- gemeinen gegenstandsbestimmenden Bedingungen synthetische Ur-
mmt teile a priori.
Mithin gipfelt die Frage nach der Gültigkeit der Erkenntnis jetzt
Jicht in der Frage: „Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?‘ Das
e sie ist das Problem, synthetisch zu sein und doch dabei a priori. Die
vor- analytischen Urteile sind sämtlich a priori, deren Gültigkeitsproblem
itere ist von Kant vorweg erledigt.
sche 6. Diese Fragestellung breitet sich nun wiederum in mehrere Unter-
ein- fragen aus in Rücksicht auf den Bestand an Wissenschaften, der für
;tan- Kant gegeben war. In welchen Tatsachen also stellte sich für ihn
ahr- die Erfahrungserkenntnis dar? Welcher Art ist die Erscheinung des
‚gen. Wissens, von deren festem Grunde aus Kant seinen Weg nimmt?
lbst Erfahrung ist für Kant Naturerfahrung, denn wissenschaftliche Er-
die fahrung über andere Wirklichkeitsgebiete wurde damals als Wissen-
ein- schaft wenig beachtet. Daher sind die Naturwissenschaften die Tat-
Ver: sache von Urteilen, deren Recht er zu entscheiden sucht. Die damalige
des Naturwissenschaft trug ein verhältnismäßig einfaches und einheit-
gen- liches Gepräge durch die Vorherrschaft der Mechanik. Es war New-
ton in seinen principia mathematica philosophiae naturalis vom
für Jahre 1687 gelungen, die gesamte Mechanik der irdischen und der
ngS- Himmelskörper mit Hilfe der neuen Rechnungsart des Differential-
öpft und Integralkalküls auf drei Grundgesetze zurückzuführen, so daß
Be: auch die Mechanik selbst ein ungemein gesichertes und zuverlässiges
ein: Aussehen erhielt; sie war von klassischer Geschlossenheit. Newton
Akt, hatte zu seinen drei Bewegungsgesetzen noch ein besonderes Gesetz,
Ur: das Anziehungsgesetz der Körper, hinzugefügt, das die Bewegungen
ein der Himmelskörper auf eine sehr einfache und völlig zureichende
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