88 I.Buchgeschichte
Adam Petri (1454—1527), dessen Bestrebungen die Künstlerhand
eines Holbein und eines Hans Schäuffelein unterstützte. Sein Sohn '
Henricus Petri (1508—1579), Doktor der Medizin, nahm den
Namen Henricpetri an, wurde 1556 in den Ritterstand erhoben '
und druckte 1527—1578, Sebastian Henricpetri 1574—1619. C
Jodocus Pflanzmann, Drucker in Augsburg 1475—1481, wo Ü
er eine deutsche illustrierte Bibel, Hain *313, die Geschichte des a
Pfaffen vom Kahlenberg (nur ein Bogen mit Signatur g ist er- C
halten) u. ä. erscheinen ließ. l;
Nicolaus Philippi, Sohn des Philipp Müller von Bensheim, N
und Markus Reinhard druckten seit 1477 in Lyon und begannen
ihre Tätigkeit mit der Practica nova iudicialis des Johannes Petrus S
de Ferrariis, Hain 6987. Von 1485 an arbeitete Philippi allein
weiter bis zu seinem Tode 1488; während Markus Reinhard in
Straßburg und Kirchheim auftrat.
Philippe Pigouchet, Pariser Drucker 1488—1526, besonders ©
bekannt durch seine schönen Livres d’heures, die er für Simon
Vostre und Guillaume Eustache in Paris wie für Pierre Regnault
in Caen herstellte und die sich durch schönen reinen Druck, Rand- ;
leisten und Bilder auszeichneten. Seine beste Zeit fällt in die
Jahre 1487—1504. Pierre Attaignant, sein Schwiegersohn, über- '
nahm die Druckerei. S
Francois Poitevin s. Fradin. >
Johannes de Pratis und Johannes a Prato s. Du Pre.
Matthias Preinlein (Preunlein) stammt aus Ulm und druckt
1485—1499 mit Stahel in Brünn, 1499 allein in Olmütz.
Johann Prüss der Ältere, 1447 in Württemberg geboren, Druk-
ker in Straßburg 1482—1511, lernte in dieser Stadt um 1480, er-
warb hier das Bürgerrecht 1490. Seine ältesten Publikationen
tragen weder Ort noch Datum; er druckte neben deutschen Histo-
rien, Theologie, Medizin, Geschichte, Klassiker auch schöne litur-
gische Drucke und starb 1511. Er führt die Buchstaben S[traßburg]
und Pf[rüss] in seinem Signet. — Seine Witwe heiratete Reinhart
Beck, sein Sohn Johann Prüss der Jüngere aber errichtete ein
neues Geschäft, druckte für Johann Knoblouch, Paul Goetz,
W. Köpfel, auch für eigene Rechnung von 1511—1546, war jedoch
stets in Geldnot. Charles Schmidt zählt im Repert. bibliogr. Strasb.