934 I.Buchgeschichte
das Benediktiner Missale (Hain 11267), 1482 verband er sich mit se
Heinrich Petzensteiner. 1485 finden wir ihn mit Johann Becken- de
hub (aus Mainz) in Regensburg, wo er den Buchdruck einführt
und das Missale Ratisbonense (Hain 11356) herausbringt, dann dı
bis zu seinem Tode 1491 wieder in Bamberg. Sein Sohn Lauren- nz
tius führt das Geschäft fort, erst in Gemeinschaft mit H. Petzen- st
steiner und Johann Pfeyl, seit 10. Oktober 1495 allein. Die Firma bi
druckte vorzugsweise liturgische Werke und Einblattdrucke. 51
Eucharius Silber (Argenteus, Argirios) alias Franck, ein SC
deutscher Kleriker der Diözese Würzburg, Drucker in Rom 1479
bis 1509, wo er die berühmt gewordene Offizin seinem Sohne (I
Marcellus hinterließ; sie lieferte schöne und gute Ausgaben, dar- d;
unter gegen 200 Inkunabeln, vorzugsweise kleinere Ausgaben in E
Quarto.
Johann Snell, bei den Michaelisbrüdern in Rostock ausgebil-
det, war zunächst hier Drucker oder Buchhändler, seit 1480 in
Lübeck, 1481 in Rostock, 1482 in Odense in Dänemark; hier F
erschien sein Caorsin, De obsidione et bello Rhodiano 1482, das C
erste in Dänemark gedruckte Buch, und sein Breviarium Othi- b
nense. 1482 ist er wieder in Lübeck, 1483 in Stockholm (Dia- 7
logus creaturarum moralisatus (von dem nur drei Exemplare exi-
stieren, Hain 6128), ein gutes Beispiel für die damals ziemlich
häufige Erscheinung der „Wanderdrucker‘“. Er starb 1495.
Soncino, berühmte jüdische Druckerfamilie, die von dem
Rabbiner Israel Nathan b. Salomo aus Speyer, gest. 1490, ab- 1
stammt. Sein Sohn Josua Salomo druckte in Soncino 1483 bis L
1490 schöne Ausgaben jüdischer religiöser Bücher, 1486 in Casal- il
maggiore das Prachtwerk Machazor (rituelle Gebete, Hain 10425), E
1488 in Soncino die hebräische Bibel; 1491 war er in Neapel. — ]
Dessen Neffe Gerson arbeitete 1491—1494 in Brescia (1494 die Gi
Bibel, Hain 3030, die Luther seiner Übersetzung zugrunde legte), s
1497 im Schloß Barco, 1501—1515 in Fano und Pesaro, 1518 e
in Ortona, 1518—1519 in Rimini. Er starb 1534 in Konstan-
tinopel. |
Anton Sorg, der bedeutendste Augsburger Drucker, ursprüng-
lich Brief- und Kartenmaler, dann Werkmeister in der Druckerei
des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg, seit 1475 mit den- r