104 I.Buchgeschichte
burg, übernahm die Druckerei des Egenolf, als dieser nach Frank-
furt übersiedelte. Er. war von 1532 bis 1546 tätig und lieferte vor-
zugsweise protestantische Drucke.
Simon de Colines, Pariser Drucker 1520—1546, leitete die
Druckerei des Henricus Stephanus (I), bis Robert (I) dieselbe
übernahm, von 1526 an in einer eigenen Offizin tätig. Er war
Künstler und Schüler des Geoffroy Tory. Ihm, Robertus Stephanus S
und Michel de Vascosan (druckte 1530—1577) verdankt Frank-
reich die Einführung der Neuerungen des Aldus Manutius: Kur- K
sive, handlichere Formate und billigere Bücher. — Die Druckerei ;
ging 1546 an Regnault Chaudi&re (1546—1551), den Schwieger-
sohn des Jean Hygman, und seinen Sohn Claude Chaudiere (1546
bis 1564) über und blieb bis in die Mitte des XVII. Jahrhunderts
im Besitz dieser Familie. '
Jerome Commelin aus Douay, Drucker in Genf seit 1560. Von
hier ging er nach Heidelberg, wo er Bibliothekar wurde und 1587
bis 1597 druckte; im letztgenannten Jahre starb er. — Sein Neffe
Isaak (1598—1676) druckte in Amsterdam besonders historische
Werke. Viele Drucke dieser Firma unterdrücken auf dem Titel
die Ortsangabe „Heidelberg“ und sagen nur Typis Commelianis
oder ähnlich.
Lukas Cranach und Christian Döring in Wittenberg druck-
ten 1522—1525 mindestens 36 Lutherschriften, obwohl sie sich
in keiner derselben nannten. — Vgl. Knaake in: Zentralbl. f. Biblio-
thekswesen 7, 196 ff.
Andreas Cratander (Hartmann) von Straßburg, 1513 Setzer
bei Matthias Schürer in Straßburg, 1518—1536 selbständiger pro-
testantischer Drucker in Basel, verband sich 1527 mit Bebel und
starb 1540 in armen Verhältnissen. Berühmt ist sein Cicero
von 1528.
Johann Cromberger s. Paoli.
John Day, Drucker in London 1546—1584. Um 1567 schnitt er
die ersten Saxon types und brachte die Kursive und die griechischen
Lettern zu hoher Vollendung. Bis 1550 arbeitete er mit Seres zu-
sammen. — Ihm folgte sein Sohn Richard Day 1584—1597.
Etienne Dolet, 1509—1564, Gelehrter und Buchdrucker in
Paris seit 1538, druckte die Werke des Rabelais und Marot. Er