106 I.Buchgeschichte
Nicolaus Episcopius d.J. (ca. 1531—1566), Neffe des Hierony-
mus Froben, druckte in Basel 1553—1565, mit seinem Bruder Euse-
bius (1540—1599) zusammen 1565—1566; von da an letzterer allein.
Estienne s. Stephanus.
Martin Flach (Simus) d. Jüngere gründete 1501 eine eigene
Druckerei in Straßburg, die er aber, stets in Geldnot, 1525 schlie-
ßen mußte; er starb 1539.
Hans Folz aus Worms lebte als Barbier und Wundarzt bis
gegen 1525 in Nürnberg und druckte selbst seine eigenen
Schwänke und Fastnachtspiele.
Leopold Formica aus Kärnten, Drucker in Wien 1588—1605,
ausgebildet in der Offizin des Hofbuchdruckers Apffel, die er
1588 übernahm; 1596 wurde er Hofbuchdrucker. Nach seinem
Tode, 1605, ging das Geschäft auf seine Witwe Margarete (1607
bis 1611), dann auf Matthäus Formica über (1617—1638), der seit
1602 Universitätsbuchhändler war; nach dessen Tode auf seine
Witwe Maria Formikin, die 1640 den Buchhändler Cosmerovius
heiratete und 1643 starb. Letzterer verwaltete diese Druckerei
neben seinem Geschäft.
Francois Fradin, dit Poitevin, s. XV. Jahrh.
Froben s. XV. Jahrh.
Christoph Froschauer aus Neuburg (gest. 1564), erster
zwinglianischer Drucker, druckte seit 1521 selbständig in Zürich,
berühmt durch seine 27 Bibelausgaben 1524—1564 (darunter 20
deutsche und die erste in Schweizerdeutsch). Er war der Mittel-
punkt des geistigen Lebens in Zürich und eifriger Förderer der
Buchillustration, die ihm besonders Hans Holbein besorgte, und
starb reich und angesehen im Jahre 1564. Sein erster datierter
Druck ist Erasmus, ein klag des Frydens, 1521. — Sein Neffe
Christoph führte das Geschäft bis 1585. 1590 wurde es von Jo-
hann Wolf, 1626 von Bodmer, 1723 von Heidegger und Rahn
übernommen, bis es 1765 mit der Orellschen Druckerei vereinigt
wurde. Rudolphi führt bis 1595 865 Drucke der Firma an. — Vgl.
E. Cam. Rudolphi. Die Buchdruckerfamilie Froschauer in Zürich.
Zürich 1869. — S. Vögelin, Christoph Froschauer. Zürich 1840.
Simprecht Froschauer s. Sorg.
Michael Furter s. XV. Jahrh.