132 I.Buchgeschichte
Enkel Johann Thomas führte das Geschäft 1798 —1807, in wel-
chem Jahre es an Josef Georg Überreuter überging.
Johann Peter Zenger, Drucker in New York seit 1726, begrün-
dete 1733 die zweite New Yorker Zeitung, das Weekly Journal.
e) XIX und XX. Jahrhundert.
In dieser Zeit sind es die politischen Zustände, die den Horizont
verdüstern und verengern. Die Unterdrückung Deutschlands durch
Napoleon, die wirtschaftlichen Folgen der langen Kriegszeit, die
Jahre 1830 und 1848 waren dem Schöndruck nicht günstig.
Erst im letzten Viertel des Jahrhunderts beginnt die Neuzeit,
die neue Blüte des schönen Buches. Eine Erfindung folgt der
anderen, um die Illustration und die Reproduktion zu verbessern,
die Kunst wendet sich wieder dem Buche zu, Buchumschläge
werden von Künstlern entworfen, Randleisten, Exlibris von be-
rühmten Malern und Graphikern hergestellt. Walter Crane und
William Morris setzen für die Buchillustration neue Richtlinien
fest und bringen sie zu hoher Blüte. Neue Schriften werden er-
funden und alte von besonderer Schönheit hervorgesucht, um den
Druckwerken die Aufnahme in den Sammlungen der vornehmsten
Bibliophilenkreise zu sichern. Vorzugsexemplare auf Japanpapier,
Liebhaberausgaben auf Pergament lassen die sorgfältig zusammen-
gestimmten Drucke noch schöner erscheinen.
Der Weltkrieg erzwingt eine Unterbrechung in diesen Kunst-
bestrebungen, Hersteller und Käufer stehen unter den Fahnen, und
das Geld muß anderen Zwecken dienen. Nichtsdestoweniger ist
heute nicht nur die Bücherproduktion trotz der wirtschaftlichen
Not und der Steigerung der Erzeugungskosten fast wieder auf der
alten Höhe, sondern man ist auch wieder an der Arbeit, die bi-
bliophilen Ausgaben, das schöne Buch zu pflegen. Leider ist es
jetzt nicht nur das Buch mit wissenschaftlich gediegenem Inhalt
oder das unvergängliche Werk eines Genies, sondern sehr häufig
schlüpfrige Literatur, die dem heutigen Geschmack und dem mo-
ralischen Tiefstand entsprechend in bibliophilem Gewand dem
kaufkräftigen Publikum vorgesetzt wird.
Die Typen verlieren in diesen ‚Jahrhunderten ihren Zusammen-
hang mit der Individualität des Druckers. Sie werden fabriks-